Kaufleute in K&Ö-Standortfrage gespalten

Nicht alle Klagenfurter Geschäftsleute sprechen sich gegen den Kastner&Öhler- Standort in der Klagenfurter Waaggasse aus. Die Wirtschaftskammer bleibt aber bei ihrem Nein. Für das Modehaus kommt ein anderer Standort nicht in Frage.

Das Modehaus Kastner&Öhler verhandelt seit drei Jahren um den Standort auf dem Kapuzinerparkplatz neben dem Einkaufszentrum City Arkaden. Am Donnerstag wurden die Klagenfurter Geschäftsleute informiert. Wie sich zeigte, sprechen sich nicht alle sind gegen den Standort aus, den Kastner & Öhler möchte.

Kastner und Öhler Parkplatz

ORF

Auf diesem Grundstück, das direkt an die City Arkaden anschließt, möchte K&Ö bauen

Großes Interesse an neuem Verkehrskonzept

Von Interesse für die Geschäftsleute war vor allem das Verkehrskonzept: Zwei Verkehrsflüsse sollen entstehen - einerseits zwischen dem Einkaufszentrum, das dann ein Modeviertel werden soll und dem Heiligengeistplatz und eine zweite Verbindung vom Modeviertel zum Kardinalplatz mit Tiefgarage. Etwa 20 Vertreter der Kaufmannschaft waren zugegen. Eine einheitliche Front gegen den Standtort bei den City Arkaden gibt es allerdings nicht.

Oliver Köck vom Schuh-, Leder und Modehaus Vianello in der Bahnhofstraße begrüßt prinzipiell jede Ansiedelung, die Belebung in die Stadt bringt: „Letztendlich ist es ja in der Stadt, es werden mehr Parkplätze geschaffen. Wir befinden uns relativ weit unten in der Bahnhofstraße, sehen aber, dass sehr wohl auch Kunden, die in den City Arkaden einkaufen, die Stadt und die Bahnhofstraße beleben und zu uns einkaufen kommen. Das sieht man auch an der Frequenz, die von den City Arkaden in Richtung Wiener Gasse geht. Die Anbindung ist besser als in Villach, wo das Atrio derart weit draußen ist, dass es keine Anbindung an das Zentrum gibt.“

Aufbruchsstimmung unter einigen Kaufleuten

Auch der Gastgeber der Infoveranstaltung Ulf Sereinig vom Cafe Fresco in der Bahnhofstraße ortet ein Umdenken bei den Kaufleuten: "Gestern waren alles Pro-Stimmen und es war vor allem eine Aufbruchsstimmung vorhanden. ‚Kastner‘ ist ja nicht irgendwer sondern eine große Firma, die nach Klagenfurt kommen will und damit auch Menschen in die Innenstadt zieht.“

Einer der Gegner - nicht von Kastner & Öhler sondern vom Standort neben den City Arkaden - ist Gregor Grüner vom Modehaus Grüner in der Bahnhofstraße: „Wir sehen den Standort in der Waaggasse sehr kritisch – es könnte sich dort eine Frequenzkonzentration ergeben, da eine Stadt wie ein Shopping Center aufgebaut sein muss. Das heißt Ankermieter, große Frequenzbringer, gehören an neuralgisch gut besetzte Punkte, damit sich dazwischen Frequenzachsen ergeben können. Jetzt würden sich weitere Verkaufsflächen negativ auf die Stadt auswirken, da wir 120 leerstehende Geschäftsflächen haben“.

Ausschusssitzung im Magistrat

Auch die Wirtschaftskammer bleibt beim kategorischen „Nein“ für die Pläne von Kastner & Öhler. Kastner & Öhler wiederum bekräftigte gegenüber Radido Kärnten am Freitag nochmals, dass kein anderer Standort in Klagenfurt in Frage komme. Am Nachmittag wird sich eine Ausschusssitzung des Magistrat Klagenfurt mit dem Verkehrskonzept beschäftigen, das Kastner & Öhler im Februar vorgelegt hat - mehr dazu in FPÖ ortet „Verhinderung“ von K&Ö.