Hubschrauberstützpunkt kehrt zurück

In ein paar Tagen wird der Hubschrauberstützpunkt am Klagenfurter Flughafen wieder eröffnet. Diese Rückkehr kommt das Bundesheer im Vergleich mit der früheren Lösung teuer, denn das kostenlose Nutzungsrecht des Hangars ging verloren.

Vor elf Monaten kündigte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) an, dass der Hubschrauberstützpunkt des Bundesheeres nach Klagenfurt zurückkommen werde. Nun ist es bald so weit. Doch der Aufwand für den Stützpunkt erinnert an das bekannte Märchen „Hans im Glück“ der Gebrüder Grimm. Hans im Glück machte durch schlechte Tauschgeschäfte aus einem Goldbarren Steine und stand zum Schluss des Märchens glücklich, aber mit leeren Händen da.

Vom Eigentum zum Nutzungsrecht und zur Miete

Das Bundesheer war auf dem Flughafengelände bis 2011 Eigentümer eines großen, wertvollen Grundstückes samt eigenem Hangar. 2011 zog man in einen neuen Hangar um, der um 1,3 Millionen Euro vom Flughafen errichtet worden war. Dafür bekam die Flughafengesellschaft das Bundesheergrundstück, das sie dringend gebraucht hatte.

Der neue Hangar befand sich aber nicht mehr im Eigentum des Heeres. Es bestand bloß noch das Recht, ihn zu nutzen, so lange er gebraucht werde. Mit der Entscheidung, den Stützpunkt im Jahr 2015 aufzugeben, ging dieses kostenlose Nutzungsrecht verloren. Für de neuerliche Nutzung waren neue Vereinbarungen nötig und die Flughafengesellschaft bestand nun auf eine Miete. Die Vertreter von Flughafen und Bundesheer sollen sich auf einen Betrag von etwa 70.000 Euro pro Jahr als Miete geeinigt haben. Eine Miete für einen Stützpunkt, der das Heer noch vor eineinhalb Jahren gar nichts gekostet hat. Betriebskosten werden extra verrechnet.

Hangar war für Milliardärs-Jet zu klein

Der nun vom Bundesheer angemietete Hangar hätte ursprünglich an eine Milliardärin vermietet werden sollen. Doch das Gebäude, in das zwei Hubschrauber oder zwei Eurofighter passen, erwies sich als zu klein für ihren Jet. Das Geschäft mit der betuchten Dame wäre für den Flughafen lukrativer gewesen, doch nun kam es zu der Einigung mit dem Bundesheer. Wie oft der Klagenfurter Stützpunkt in Zukunft tatsächlich genutzt wird, bleibt offen. Ein politischer Streit darum entbrannte bereits im Umfeld der letzten Regierungssitzung - mehr dazu in Regierungssitzung.

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