Elefantengras-Plantage vernichtet

In Ledenitzen (Gemeinde Finkenstein) ist am Montagabend eine ein Hektar große Ackerfläche mit Elefantengras abgebrannt. Die Feuerwehren mussten wegen des starken Windes Alarmstufe zwei ausrufen.

60 Feuerwehrleute aus den umliegenden Gemeinden rückten gegen 16.30 Uhr aus, um den großflächigen Brand zu bekämpfen. Der Einsatz war schwierig, weil starker Ostwind das Feuer immer wieder entfachte. Zudem herrscht enorme Trockenheit. Die Feuerwehrleute konnten den Brand nach rund einer Stunde aber unter Kontrolle bringen und löschen. Etwa ein Hektar der Ackerfläche verbrannte. Die Ernte an Elefantengras wurde vernichtet.

Brand Elefantengras

FF Gödersdorf

Das Feuer war von Weitem zu sehen

Brand durch weggeworfene Zigarette?

Die Polizei geht davon aus, dass eine unachtsam weggeworfene Zigarette den Brand ausgelöst haben könnte. Ein anonymer Anrufer hatte das Feuer bei der Polizei gemeldet. Wie hoch der Schaden ist, kann derzeit noch nicht beziffert werden. Am Montagabend flog noch ein Hubschrauber mit einer Wärmebildkamera über die abgebrannte Ackerfläche, um aus der Luft abzuklären, ob es noch Glutnester gibt.

Brand Elefantengras

FF Gödersdorf

Schwieriger Einsatz der Feuerwehrleute wegen des starken Windes

Brennmaterial aus Elefantengras

Elefantengras (Miscanthus sinensis giganteus) wird einmal gepflanzt und im Frühjahr geschnitten. Es dient als Brennstoff für Biomassewerke. Pro Hektar können über 20 Tonnen geerntet werden. Andreas Riepl aus Krenobitsch bei Völkermarkt ist Erzeuger von Elefantengras und erklärt dessen Eigenschaften: Man brauche die Pflanzen nicht düngen, sie brauchten keinen Insektenschutz und wüchsen jedes Jahr nach. Nach der Ernte wachse das Gras sofort wieder nach und brauche nur geerntet werden. Die Biomassewerke seien allerdings auf Hackschnitzel eingestellt, sie müssten erst kleine Veränderungen an den Anlagen vornehmen.

Elefantengras

ORF/Barbara Liebminger-Karl

33 Bauern setzen auf Elefantengras

In ganz Kärnten setzen 33 Bauern auf die schnellwachsende Pflanze, sie ist damit zu einem Nischenprodukt für die Landwirtschaft geworden. Pflanzenschutzexperte Markus Tschischej von der Landwirtschaftskammer sagte am Dienstag, dass das Elefantengras in jenen Bundesländern, die reich an Holz sind - wie eben auch Kärnten - für Landwirte nie so eine wirtschaftliche Bedeutung bekommen wird, wie für Bundesländer wie Ober- oder Niederösterreich. „Vor zehn Jahren etwa kam dieser Boom auf, das Elefantengras als Brennstoff zu nutzen. Nur als alleiniger Brennstoff ist es vom Heizwert sicher nicht so gut geeignet, wie etwa ein Waldhackgut oder Pellets. Die meisten Landwirte mischen es daher zu Waldhackgut dazu, dann funktioniert das auch. Man muss aber auch ein größeres Lager haben.“

Auch wenn das Gras nur einmal gesetzt werden muss und dann zwölf bis 14 Jahre geerntet werden könne, erst dauert es einige Jahre, bis die Kultur genug Ertrag bringe, und die Erträge gingen dann mit den Jahren deutlich zurück, sagte Tschischej.