Symposion: Herausforderungen für Lehrer
Die Volksschullehrer und Kindergartenpädagogen im Casineum Velden konfrontierten Hammerschmid mit ihren Sorgen und Nöten. Aus den Wortmeldungen war herauszuhören, dass die Schule und auch der Kindergarten immer mehr zum Brennpunkt gesellschaftlicher Probleme werden. Lehrer müssten immer häufiger Erziehungsarbeit leisten. Eine Forderung lautet, es brauche andere Rahmenbedingungen für den Unterricht. Kleinere Klassen oder auch Doppelbesetzungen der Lehrkräfte in den Volksschulen müssten möglich sein. Bildung müsse also wieder etwas kosten dürfen.
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Autonomiepaket präsentiert
Hammerschmid verwies auf das verabschiedete Autonomiepaket im Rahmen des Bildungsreform. Dieses gebe den Schulen mehr Möglichkeiten, etwa was die Gestaltung des Unterrichts anbelange. Die Regierung pumpe außerdem 80 Mio. Euro aus den Mitteln des Integrationsfonds in den Bildungsbereich, um Sprachkompetenzen so früh wie möglich zu fördern und spätere Defizite zu vermeiden. Der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung und die Volksschule sollen dadurch gestärkt werden, so Hammerschmid.
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„Wir schauen genauer hin, wir schulen Pädagogen intensiv zum Thema Sprachstandsentwicklung und Sprachkompetenz. Wir haben viele zusätzlichen Pädagogen an die Schulen geschickt und schauen in den Kindergärten, dass Sprachstandserhebungen gemacht werden.“
112 Sprachpädagogen im Einsatz
Derzeit sind in Kärnten neben den 2.500 Kindergartenpädagogen 112 zusätzliche Sprachpädagogen im Einsatz. Diese mobilen Lehrer unterrichten z.B. Deutsch als Fremdsprache und kommen dann in den Kindergarten, wenn Kinder zusätzliche Förderung brauchen. Schnellstmöglich umgesetzt werden müsse das zweite verpflichtende Kindergartenjahr, sagte die Ministerin. Man verhandle mit dem Koalitionspartner, bis September müsse das stehen.
„Ganztagesschule nicht Allheilmittel“
Was beim Symposion noch auffiel, als Bildungsministerin Hammerschmid über die Vorteile ganztägiger Schulformen sprach, ging ein lautes Raunen durch den Saal. Die Ganztagesschule sei kein Allheilmittel, hieß es in einer Wortmeldung. Das System Ganztagesschule ließe sich ohne die Zweidrittelzustimmung von Eltern und Lehrer nicht umsetzen. In Kärnten gebe es nur zwei Volksschulen, die als Ganztagesschulen geführt werden.