Antrittsbesuch des Bundespräsidenten

Der neue Bundespräsident Alexander Van der Bellen besuchte am Mittwoch zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt Kärnten. Zahlreiche Termine - darunter ein Besuch in der Landesregierung - standen auf dem Programm.

Am Vormittag wurde van der Bellen von der Militärmusik mit einem Marsch begrüßt, der seinen Namen trägt. Nach Gedichten, die von Volksschulkindern vorgetragen wurden, überreichte Team-Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer van der Bellen eine Stange Zigaretten seiner Lieblingsmarke.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte in seiner Begrüßung, man sei zuversichtlich, dass Alexander van der Bellen mit weiser Hand und guten Entscheidungen das Gesicht Österreichs in der Welt sei.

„Zweisprachigkeit ist ein Vorteil“

In einer kurzen Ansprache ging der Bundespräsident auch auf die Zweisprachigkeit in Kärnten ein. Er sagte, das Land Kärnten sei politisch, kulturell und historisch auf einem sehr guten Weg, wo man sich der natürlichen Vorteile besinne. Zweisprachigkeit sei ein Vorteil und kein Nachteil. Er habe immer bedauert, nicht zweisprachig aufgewachsen zu sein. Er hoffe auf eine gute wirtschaftliche Entwicklung Kärntens.

Anschließend trug sich Van der Bellen in das Gästebuch des Landes ein. Dann nahm er sich Zeit für Gespräche, unter anderem mit Vertretern der Wirtschaft, der Sozialpartner, der Kirchen und der slowenischen Volksgruppe. Danach fand ein Gespräch mit Kaiser hinter verschlossenen Türen statt.

Zu Fuß ging es dann in die Klagenfurter Innenstadt. Recht zügig spazierte der Bundespräsident in Begleitung der Kärntner Politspitzen durch die Straßen. Dabei wurde er vor allem von jüngeren Passanten immer wieder um Fotos gebeten.

Van der Bellen unterstreicht „Liebe zu Wissenschaft“

Am Nachmittag war der frühere Universitätsprofessor Van der Bellen an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt bei der Sub-Auspiciis-Promotion der Mathematikerin Evamaria Ruß mit dabei. Die Lavanttalerin bestand alle Prüfungen von der Oberstufe bis zum Abschluss ihre Studiums mit „Ausgezeichnet“ und „Sehr gut“. Dafür erhielt sie vom Bundespräsidenten den Ehrenring - mehr dazu in Mathematikerin promoviert sub auspiciis.

Mehr als 30 Jahre seines Lebens habe er an Universitäten verbracht, erinnerte sich Van der Bellen: „Politik ist notwendig. Den Universitäten und der Wissenschaft gehört meine Liebe.“ Die besondere und in Österreich auch lange Tradition der sub auspiciis-Promotionen will der Bundespräsident gerne pflegen.