Zwei Jahre Haft für versuchte Vergewaltigung

Ein 20-jähriger Asylwerber aus Somalia ist am Dienstag am Landesgericht Klagenfurt wegen versuchter Vergewaltigung zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Er soll laut Anklage in einem Lokal in Klagenfurt eine Frau attackiert haben, ihr gelang aber die Flucht.

Der stämmige Mann in Jogginghosen und mit Rastazöpfen hat ein bewegtes Leben hinter sich, wie er dem Dolmetscher erzählte. Dieser zog mit Fortgang der Geschichte immer mehr die Augenbrauen hoch und fragte auch mehrmals nach, um dem Richter alles so zu Protokoll zu geben, wie es der Angeklagte schilderte.

Dolmetscher Lebensgeschichte erzählt

Die Mutter sei in Syrien erschossen worden, auch den Vater habe er verloren, so der Angeklagte. Er selbst habe sich bis nach Ungarn durchgeschlagen, dann weiter nach Deutschland, von dort wieder zurück nach Ungarn und illegal nach Österreich. Warum nach Österreich, fragte Richter Michael Schoffnegger. Weil alle davon reden, dass man hier viel besser behandelt werde als in anderen Ländern sagte der Angeklagte.

versuchte Vergewaltigung Somalier Prozess

ORF

In einem Flüchtlingsquartier in Villach angekommen, machte er sich auf den Weg in die große Stadt wie er sagte, nach Klagenfurt. Hier wurde er mit Cannabis versorgt und er trank so viel Alkohol, dass er sich an alles Weitere nicht mehr erinnern könne. In der Nacht zum 24. Dezember folgte er in einem Lokal einer Studentin zum WC, schlug sie dort nieder und versuchte, sie zu vergewaltigen. Nach der versuchten Vergewaltigung bedrängte der Somalier vor einem anderen Lokal eine weitere Frau und raubte ihr die Geldtasche mit 140 Euro. Er habe keine Erinnerung mehr, sagt er vor Gericht mehrmals, alles tue ihm leid.

Opfer erkannte Täter eindeutig

Dass er so stark betrunken gewesen sei, widerlegte aber ein Polizist in seiner Aussage. Er nahm den Mann nach der Tat in der Innenstadt fest. Das war die entscheidende Aussage für Richter Schoffnegger. Denn bei völliger Trunkenheit wäre der Strafrahmen von zehn Jahre auf drei Jahre herabgesetzt worden.

Das Opfer, eine Studentin aus Wien, sagte aus, dass sie den Täter zweifelsfrei erkenne. Das Urteil im Schöffenverfahren lautet auf zwei Jahre Gefängnis. Der Mann nahm es an, der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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