Zu wenig Frauen in der Landesverwaltung
In der Landesverwaltung verdienen Frauen und Männer für gleiche Arbeit gleich viel. Doch obwohl die Frauen kärntenweit mit 51 Prozent der Bevölkerung die Mehrheit bilden, sind die Männer in der Landesverwaltung in der Überzahl. Der Frauenanteil liegt derzeit bei 47 Prozent. Bei der Teilzeitarbeit sind Frauen mit 85 Prozent stark überrepräsentiert. In der höchsten Verwendungsgruppe gibt es immerhin noch 45 Prozent Frauen. Bei den Unterabteilungs- und Sachgebietsleiterinnen ist die Verteilung recht ausgeglichen.
Wenig Frauen in Führungspositionen
Anders sieht das bei den Spitzenpositionen aus: Von zehn Abteilungsleitern sind nur zwei Frauen. Als einzige Bezirkshauptfrau steht Claudia Egger sieben männlichen Amtskollegen gegenüber. Das wolle man versuchen zu ändern, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Wir haben ein gezieltes Frauenbewerbungsprogramm, um diese zu ermutigen, sich auch für Führungspositionen zu bewerben. Es ist ein eigenes Mentoringprogramm innerhalb des öffentlichen Dienstes eingerichtet. Wir haben der Höherqualifizierung von Frauen auch im Rahmen der Verwaltungsakademie besonderes Augenmerk geschenkt. Und wir versuchen permanent, dass bessere Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zustande kommen.“
Landtag: Frauen nur bei den Grünen in der Mehrheit
In Sachen Gleichberechtigung eignet sich die Politik allerdings selbst nicht als Vorbild: Unter sieben Regierungsmitgliedern gibt es mit den Landeshauptmannstellvertreterinnen Beate Prettner (SPÖ) und Gaby Schaunig (SPÖ) nur zwei Frauen. Im Landtag finden sich unter 14 SPÖ-Abgeordneten ebenfalls nur zwei Frauen, im sechsköpfigen FPÖ-Klub ausschließlich Männer. Bei den zwei BZÖ-Abgeordneten ist das Verhältnis ausgeglichen. Nur bei den Grünen stellen die Frauen mit drei von fünf Mitgliedern die Mehrheit. Immerhin: BZÖ und Grüne haben mit Johanna Trodt-Limpl und Marion Mitsche auch jeweils Parteichefinnen.