Wernberg: Vollanschluss an Autobahn geplant

Das neue Paketverteilerzentrum, das die Post in Wernberg plant, könnte den Plänen für den Vollanschluss an die Autobahn neuen Schwung geben. Noch muss geklärt werden, ob für den Anschluss eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nötig ist.

Seit fast 20 Jahren kämpft die Gemeinde Wernberg um einen Vollanschluss an die A2, die Südautobahn. Derzeit gibt es nur eine Abfahrt in Fahrtrichtung Villach und eine Auffahrt in Fahrtrichtung Klagenfurt. Für die Gegenrichtungen fehlen die Anschlüsse. Mit dem neuen Paketverteilerzentrum, das die Post jetzt in Wernberg plant, wird der Ausbau aber immer wahrscheinlicher. In der vergangenen Landtagssitzung gaben die Verantwortlichen grünes Licht für den Vollausbau der Anschlussstelle.

Paketzentrum Wernberg Autobahnanschluss

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Derzeit gibt es in Wernberg nur die Abfahrt in Richtung Villach und die Auffahrt in Richtung Klagenfurt

Neue Sortieranlage startet Mitte Juni

Die Post investierte mehrere Millionen Euro in die neue Sortieranlage, die Mitte Juni in Betrieb gehen soll. Dank ihr können an dem neuen Standort künftig doppelt so viele Pakete pro Stunde abgefertigt werden, wie in der alten Anlage im Logistikzentrum in Sankt Magdalen bei Villach. Der alte Standort wird künftig als Briefzustellbasis fungieren und mit Fürnitz zusammengeschlossen.

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Die neue Sortieranlage in Wernberg schafft doppelt so viel, wie die alte Anlage in Villach-Magdalen

Post benötigt Autobahn-Vollanschluss

Erwin Fischer, der Leiter der Abteilung Paket und Logistik bei der Post: „Wir werden die gesamte Paketlogistik für Kärnten in Wernberg zusammenziehen. Das wird ein Paketzentrum mit integrierter Zustellbasis. Mit der neuen Anlage können wir 6.000 Pakete in der Stunde sortieren und sind damit für die nächsten Jahre gerüstet.“ Künftig sollen bis zu 45.000 Pakete pro Tag abgefertigt werden können.

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Leiter der Abteilung Paket und Logistik, Erwin Fischer

Die neue Halle wurde notwendig, weil der Standort in Villach für das durch den Onlinehandel boomende Paketgeschäft einfach zu klein geworden ist. Ein Großteil der Belegschaft soll nach Wernberg übersiedeln. 120 Mitarbeiter werden dort künftig beschäftigt sein. Mit ausschlaggebend für den neuen Standort war die nahe gelegene Südautobahn und die Aussicht auf einen baldigen Vollanschluss. Fischer: „Bedingungen stellt die Post nicht. Aber natürlich muss ein Logistikstandort gewisse Kriterien erfüllen. Wir hoffen, dass die Autobahnanbindung als Vollanschluss in beide Richtungen in absehbarer Zukunft umgesetzt wird.“

Bürgermeister: Land will Thema abhaken

Die Gemeinde versucht schon seit langem, das Projekt umzusetzen. Es sieht eine zusätzliche Autobahnabfahrt in Fahrtrichtung Klagenfurt und eine zusätzliche Auffahrt in Richtung Villach vor. Bisher scheiterte das Projekt an der Finanzierung. Bürgermeister Franz Zwölbar (SPÖ): „Das Grundkonzept steht ja schon seit vielen Jahren. Das wurde auch mit der ASFINAG so besprochen. Es geht noch um die restliche Mitfinanzierung durch die Gemeinden in der Region und durch das Land. Wie ich aber aus der letzten Landtagssitzung gehört habe, gibt es nun aber auch beim Land die Bereitschaft, das Thema abzuhaken.“

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Die Pläne für den Vollausbau sind schon lange fertig

Vollausbau bis 2021 fertig

Elf Millionen Euro kostet der Bau. Asfinag, Land und Gemeinden wollen sich die Kosten teilen. Straßenbaureferent Gerhard Köfer (Team Kärnten): „Die budgetären Mittel sind vorbereitet. Es gibt drei Millionen von Seiten des Straßenbaureferates, 1,2 Millionen von Seiten des Gemeindereferates. Die Gemeinde wird den nötigen Beschluss fassen und dann könnte es los gehen.“ Bis 2021 soll der Bau fertig gestellt sein. Noch geklärt werden muss allerdings, ob das Projekt eine Umweltverträglichkeitsprüfung braucht oder nicht.