Wie viel Finanzwissen haben die Kärntner?

7.400 zufällig ausgewählte Kärntner Haushalte bekommen in den nächsten Tagen vom Land einen Fragebogen zugesandt. Land und Arbeiterkammer wollen wissen, wie es um das Finanz- und Wirtschaftswissen der Kärntner steht.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Arbeiterkammerpräsident Günther Goach (SPÖ) haben die Studie über das Finanz- und Wirtschaftswissen der Kärntner bei der Universität Klagenfurt in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sollen Grundlage für weitere Bildungsmaßnahmen sein. Die könnten von Schulungen in der Erwachsenenbildung bis hin zu kostenlosen Finanzberatungsstellen reichen.

Fragen zu Inflation, Pension und Währung

Mit standardisierten Fragen zum Thema Wirtschaft und Finanzen wird das Wissen der Kärntnerinnen und Kärntner auf den Prüfstand gestellt. Zum Beispiel:

  • Was bedeutet Inflation?
  • Wie wird das öffentliche Pensionssystem finanziert?
  • Wie kann sich die Abwertung einer Währung auswirken?

Weitere elf Fragen drehen sich um die Causa Hypo/Heta und ihre Auswirkungen auf Kärnten.

Österreichweit eher „dürftiges“ Wissen

Der Fragebogen geht nach dem Zufallsprinzip an jeden 50. Kärntner Haushalt. Studienautor Volkswirt Robert Klinglmair von der Alpen Adria Universität Klagenfurt sagte, bisher gebe es nur eine österreichweite Erhebung zum Wirtschaftswissen von der Nationalbank: „Dabei hat sich gezeigt, dass das Finanzwissen - mit siebeneinhalb richtig beantworteten von elf Fragen - eher dürftig ausfällt. das ist aber kein Österreichspezifikum: Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass es um das Finanzwissen nicht sehr gut bestellt ist.“

Eigene Meinung für bessere Entscheidungen

Die Kärntner Studie soll nun Wissenslücken je nach Bevölkerungsgruppen aufzeigen, sagte Klinglmair. Er hofft mit seinem Autorenkollegen Alexander Brauneis auf rege Teilnahme für möglichst aussagekräftige Ergebnisse. „Das Ziel ist einerseits, dass eine informiertere Bevölkerung auch kompetentere Finanzentscheidungen treffen kann und andererseits auch in der Lage ist, Vorgänge in der Wirtschaft besser nachzuvollziehen und sich dann auch eine eigene Meinung bilden zu können.“