Banker protestieren für mehr „Beute“

Die Belegschaft aller heimischen Banken hat am Mittwoch in Klagenfurt auf ihre ins Stocken geratenen Lohnabschlüsse aufmerksam gemacht. Sie fordern einen größeren Anteil an der „Beute“ und damit mehr als Plus ein Prozent.

Demonstranten in Kostüm und Anzug? Mit den Mitarbeitern des heimischen Bankwesens bot sich Passanten in der Klagenfurter Innenstadt am Mittwoch ein eher ungewohntes Bild. Mit Sprüchen wie „Ihr wollt weiter volle Kassen, dann muss auch die Erhöhung passen“ wurde gegen die in Aussicht gestellte Lohnerhöhung von einem Prozent protestiert. Wenn nötig, wollen die Banker den Druck weiter erhöhen.

Banker Protest Klagenfurter Innenstadt Lohnabschlüsse

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„Weit unter Abschlüssen aller anderen Branchen“

Reinhold Berger von der Kärntner Sparkasse sagte gegenüber dem ORF Kärnten: "Die Erste Bank verdoppelt die Dividende – aber wenn es um die Verteilung der Beute geht, sage ich einmal so salopp, wollen sie uns mit einem Prozent abspeisen – also weit unter den Abschlüssen aller anderen Branchen.“ Dabei seien die Wirtschaftsaussichten auf der ganzen Welt und auch in Österreich äußerst positiv. „Deshalb soll uns niemand ein X für ein U vormachen wollen. Die Zeiten kommen und wir wollen unseren fairen Anteil haben“, so Berger.

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Protest als Unannehmlichkeit für „Alphatierchen“

Schwierig seien die Verhandlungen durch die Vorgaben einiger Generaldirektoren, den „Alphatierchen“ einiger Häuser, die bestimmte Zahlen im Kopf hätten, die man nicht überschreiten dürfe, so Berger: „Wir wollen diesen Entscheidungsträgern, die im Hintergrund agieren, ein paar Unannehmlichkeiten bereiten, damit sie doch zu ihrem Verhandlungsteam hingehen und sagen: Einigt euch mit denen".

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Druck werde „bis zum Einlenken“ erhöht

Einen „Plan B“ dafür, wenn nächste Woche wieder keine Einigung erzielt werde, gebe es zwar schon – dieser werde aber nicht vorab „verraten“. Aber, soviel sei sicher: Man werde den Druck solange erhöhen, bis es ein Einlenken gebe, so Berger.