Wasserreichtum Kärntens schwindet

Die jüngsten Klimamodelle des Landes zeigen, dass Kärnten in den kommenden Jahren etwa 36 Prozent weniger Wasser zur Verfügung haben wird. Deshalb versucht das Land, sich neue Wasserreserven durch Brunnenankäufe zu sichern.

Noch hat Kärnten so viel Trinkwasser zur Verfügung, dass es sich das Land leisten kann, einen großen Teil davon direkt ins Kanalnetz zu leiten. Das wird nicht immer so bleiben. Der Klimawandel macht sich bemerkbar und wird in naher Zukunft häufiger zu Wasserknappheit führen.

50 Prozent des Trinkwassers für Toiletten

Für Bewohner von Ländern mit Wasserknappheit ist der Umgang mit Trinkwasser, wie er hierzulande „gepflegt“ wird unvorstellbar, so Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne). „50 Prozent unseres Trinkwassers verwenden wir für die Toilette. Das sind Dinge, wo uns die Menschen in der sogenannten dritten Welt groß anschauen. Ich stand mit einem indischen Minister am Ufer des Wörthersees. Er fragte mich, wieviel Chlor wir in den See schmeißen, damit das Wasser so klar wird. Der Jugendminister von Sri Lanka fragte, ob darin Krokodile schwimmen – wir leben einfach in unterschiedlichen Kulturen.“

Maltatal Wasserfall

ORF/Petra Haas

Sauberes Wasser ist in vielen Ländern nicht selbstverständlich

Wasserstiftung sichert sich Reserven

Den Wasserreichtum als Selbstverständlichkeit zu betrachten, sei jedoch ein Fehler, denn was sich bereits jetzt zeige, seien Probleme mit der Wasserversorgung. Holub: „Das liegt am Klimawandel und dass wir 36 Prozent weniger Wasser haben werden, als wir gehabt haben. Deshalb haben wir eine Kärntner Wasserstiftung, deren Hauptziel es ist, Reserven zu sichern und auch zuzukaufen.“

Erste Schritte dahingehend seien bereits unternommen worden, so Holub. „Es gibt einige Ansätze und Erfolge - Brunnen, die wir gekauft haben, aber wir haben noch einiges vor.“ Langfristiges Ziel sei es, die Wasserversorgung für die kommenden 100 bis 200 Jahre zu sichern, so Holub. Nähere Details dazu will das Umweltreferat des Landes erst im Laufe des Jahres bekannt geben.

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