Prozess gegen McDonalds-Räuber vertagt

Vier Überfälle auf McDonalds-Filialen sind am Montag am Landesgericht Klagenfurt im Mittelpunkt gestanden. Es ging um versuchten schweren Raub. Vier von 26 Zeugen erschienen nicht. Der Prozess wurde vertagt.

Fünf Mal wurden zwei Fastfoodfilialen in Klagenfurt zwischen Juni 2014 und September 2015 Schauplatz eines Überfalls. Die Täter gingen offensichtlich nach dem Kalender vor: Die Überfälle fanden immer am 22. eines Monats statt. Die Täter waren maskiert und mit einer Pistole bewaffnet.

Erster Überfall gescheitert

Der erste Überfall in der Feldkirchner Straße im Juni 2014 ging noch daneben. Die beiden Räuber forderten laut Staatsanwalt Markus Kitz Geld, die Angestellten beteuerten jeweils, sie hätten keines bzw. keinen Zugriff und erklärten, der Chef sei nicht da, worauf die Täter wieder abzogen. Drei Wochen später wurde ein Fast-Food-Lokal der gleichen Kette in der Völkermarkter Straße überfallen, laut Täterbeschreibung wieder von einem auffallend großen und einem auffallend kleinen Mann. Wieder trugen sie schwarze Sturmhauben und hatten eine Pistole dabei. Sie bedrohten den Schichtleiter und erbeuteten 9.000 Euro. Im Jänner 2015 war wieder die Filiale in der Feldkirchner Straße an der Reihe. Diesmal gab es nur einen Täter - laut Anklage der ältere der beiden.

Großer und kleiner Täter

In zumindest drei Fällen geht die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage davon aus, dass es sich um dieselben Täter handelt. Die beiden werden als auffallend groß und auffallend klein beschrieben. Die beiden Angeklagten passen auf diese Beschreibung. Der kleinere von ihnen, ein 23 Jahre alter Armenier, wurde für einen Überfall bereits im August rechtskräftig verurteilt. Zu seinem Mittäter hatte er damals keine Angaben gemacht - mehr dazu in Raubprozess: Urteil nach zehn Minuten.

Prozess Raub Mac Donalds

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Beide waren Securitiymitarbeiter

Für jene Überfälle, die am Montag verhandelt werden, wollen die Angeklagten aber nicht verantwortlich sein, sie bestritten die Taten in den Einvernahmen. Auch die bisher gehörten Zeugen konnten bis auf den Größenunterschied keine eindeutigen Angaben machen. Unter anderem auch deshalb, weil die Täter während des Überfalls Gesichtsmasken trugen.

Neben dem 23-jährigen Armenier sitzt ein 30 Jahre alter Kroate auf der Anklagebank. Beide kannten sich von der Arbeit, sie waren bei einer Kärntner Sicherheitsfirma beschäftigt. Auf den Kroaten kamen die Ermittler über DNA-Spuren auf den Sturmhauben, die beim Überfall verwendet wurden. Der 23-Jährige sagte aber aus, dass sie diese Sturmhauben auch bei der Arbeit als Securitymitarbeiter in Form einer Mütze getragen hatten. Das würde den Fund der DNA seines Arbeitskollegen und Freundes erklären.

Prozess Raub Mac Donalds

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Zusätzliche Dolmetscher geladen

Mehr als 20 Zeugen sind geladen, viele von ihnen sprechen kaum Deutsch, es mussten zusätzlich Dolmetscher angefordert werden. Hier wurde kurz auch Kritik im Gerichtssaal laut, dass die Polizei bei den Einvernehmen keine Dolmetscher beigezogen hatte. Ob der Schöffensenat unter dem Vorsitz von Richter Alfred Pasterk noch am Montag ein Urteil fällen wird, war noch nicht absehbar. Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung. Der Betreiber der McDonaldsfiliale verstärkte nach den Überfällen die Sicherheitsmaßnahmen. Die Mitarbeiter wurden psychologisch betreut.

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