Dietmar Rauter soll Dörfler nachfolgen

Am Dienstag hat die FPÖ den Nachfolger von Gerhard Dörfler im Bundesrat bekanntgegeben. Dietmar Rauter, Bürgermeister der Gemeinde St. Urban und freiheitlicher Bezirksobmann von Feldkirchen, wird nominiert.

Gerhard Dörfler geriet letzte Woche im Untreueprozess rund um die Wahlbroschüre aus dem Jahr 2009 vor Gericht stark unter Druck. Die Staatsanwaltschaft kündigte an, alle Auftragsvergaben seiner zwölfjährigen Amtszeit als Straßenbaureferent zu überprüfen. Dörfler gestand, in einem Fall von einer Baufirma Sponsoring verlangt zu haben. Daher kündigte er seinen Rücktritt als Bundesrat an - mehr dazu in BZÖ-Prozess: Geständnis von Dörfler.

Portrait Dietmar Rauter

Als fachlich vielseitig, politisch erfolgreich und als zutiefst im Bezirk Feldkirchen verwurzelt wurde Rauter von Landesparteichef Gernot Darmann am Dienstag vorgestellt. Der 42-jährige Vater von vier Kindern ist selbstständiger Bilanzbuchhalter und betreibt mit seiner Lebensgefährtin auch eine 20 Hektar große Landwirtschaft. Seit 2009 ist er Bürgermeister von St. Urban, 2015 wurde er per Direktwahl mit 66 Prozent im Amt bestätigt.

FPÖ Bundesrat Nachfolge Dietmar Rauter

ORF/Christof Glantschnig

v.l.: Christian Leyroutz, Gernot Darmann, Dietmar Rauter

„Im Länderinteresse arbeiten“

Für Darmann gehört Dietmar Rauter damit zu den erfolgreichsten freiheitlichen Bürgermeistern Österreichs. Das sei wesentlich als Signal, dass man einen Ländervertreter nach Wien schicke, der in der Gemeinde verwurzelt sei und für die Gemeinde arbeiten werde. Andere zeigen im Bundesrat eher, dass sie das Länderinteresse hintanstellen, so Darmann.

Während Rauters Vorgänger Dörfler lange vor seiner Bestellung zum Bundesrat einmal für die Abschaffung desselben war, sprach sich Rauter am Dienstag gleich klar für die Beibehaltung des Bundesrates aus. Er sagte, als Bürgermeister müsse er ja Gesetze vor Ort umsetzen und kenne daher die Praxis. Im Bundesrat könne er Gesetze auf Probleme hinweisen und Verbesserungsvorschläge machen.

Sonderlandtag: Offizielle Wahl am Montag

Im Präsidium langte am Dienstag Dörflers offizielle Verzichtserklärung ein. Gleichzeitig beantragte der Freiheitliche Klub mit Unterstützung des BZÖ die Abhaltung eines Sonderlandtags, so FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz. Dieser Sonderlandtag soll nächsten Montag stattfinden. Dort soll Dörflers Nachfolge formal abgesegnet und der Bundesrat von den Abgeordneten gewählt werden. Damit diese Sondersitzung zustande kommt, müssen acht Abgeordnete unterschreiben.

Rauter benötigt am Montag die einfache Mehrheit der freiheitlichen Landtagsmandatare, das sind vier Stimmen.