Landsmannschaft sucht neue Mitglieder

Am Samstag findet die Jahreshauptversammlung der Kärntner Landsmannschaft in Klagenfurt statt. 5.000 Mitglieder gibt es in Kärnten, die Zahl ist über all die Jahre relativ konstant geblieben. Neue, junge Mitglieder zu finden sei schwierig.

Die Kärntner Landsmannschaft wurde noch in der Monarchie, im Jahr 1910, gegründet. Nach eigener Definition ist er nicht national, sondern europäisch ausgerichtet. Ihr Ziel ist es, die Kärntner Volkskultur zu bewahren. In der Kärntner Landsmannschaft sind die unterschiedlichsten volkskulturellen Gruppen zu finden, seien es Chöre, Musikvereine oder historische Trachtenvereine.

Kärntner Landsmannschaft

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Traditionen und Bräuche zu bewahren sei in der heutigen, schnellebigen Welt wichtiger denn je, sagte der Landesobmann der Kärntner Landsmannschaft, Heimo Schinnerl. Es gehe nicht darum, national, sondern europäisch zu denken. Jede Region Europas habe ihre Eigenheiten und „Blümchen“, so Schinnerl: „All diese Blümchen ergeben einen Blumenstrauß, der zur Kultur Europas führt.“ Die Landsmannschaft wolle dazu beitragen, das Verständnis der Kulturen zu fördern.

Kärntner Landsmannschaft Heimo Schinnerl

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Heimo Schinnerl

„Unter 30 hat man andere Dinge im Kopf“

Die Mitglieder der Landsmannschaft sind im Durchschnitt 55 Jahre alt. Junge Menschen für eine Mitgliedschaft zu begeistern sei sehr schwierig, sagte Schinnerl: „Der junge Mensch befasst sich erst mit Geschichte, wenn er selbst Geschichte erlebt hat. Das beginnt erst im gesetzteren Alter von 30 plus. Dann beginnt man sich erst damit zu befassen: Woher komme ich? Was tue ich? Warum ist das so? Vorher hat man ja ganz andere Dinge im Kopf.“

Veränderungen, Weiterentwicklungen gehören auch zur Volkskultur. „Hätte es in der Vergangenheit keine Veränderungen gegeben, könnte man - salopp gesagt - so ein Leben führen, wie die Steinzeitmenschen. Wir würden im Lendenschurz herumrennen, wenn es keine stete Veränderung der Kultur gegeben hätte“, sagt der Landesobmman der Kärntner Landsmannschaft, der es als seine Aufgabe ansieht, die Menschen dafür zu sensibilisieren.

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