1. Kärntner Krebstag im Klinikum Klagenfurt

Am Samstag findet im Klinikum Klagenfurt der 1. Kärntner Krebstag statt. Dabei haben Besucher die Möglichkeit, sich über Diagnosen und Therapien von Krebserkrankungen zu informieren.

Jährlich erkranken durchschnittlich 50.000 Menschen in Österreich an Krebs. Etwa die Hälfte der Betroffenen stirbt an der Erkrankung. Bei frühzeitiger Diagnose allerdings, gibt es bei vielen Krebsarten bessere Chancen, sogar auf Heilung.

Internationaler Krebstag Kabeg

ORF

Die Vorsorgeuntersuchung kann Leben retten

Häufigster Krebs: Brust, Prostata, Lunge und Darm

Die häufigsten Krebsarten sind Brustkrebs Prostata-, Lungen- und Darmkrebs, erklärt Abteilungsvorstand Wolfgang Eisterer, der Abteilungsvorstand Innere Medizin und Onkologie: „Die Krebsneuerkrankungen nehmen zu, wenn man das pro Jahr anschaut. Das hat damit zu tun, dass wir den Krebs früher und besser erkennen. Damit steigt die Neuerkrankungsrate. Aber die gute Nachricht: Die Zahl der Patienten, die jedes Jahr sterben, nimmt ab. Das ist auf therapeutische Fortschritte zurückzuführen, die durch die Forschung erzeugt werden. Das heißt, wir haben bessere Medikamente zur Verfügung, die teilweise Heilung ermöglichen und teilweise das Leben deutlich verlängern können.“

Internationaler Krebstag Kabeg

ORF

Das Modell einer Darminnenwand kann von den Besuchern besichtigt werden

Rat an Patienten: Vorsorgeuntersuchung nutzen

Darmkrebs ist die dritthäufigste Krebserkrankung in Österreich. Das ist ein Krebs, der - wird er rechtzeitig erkannt - gut heilbar ist, sagt Markus Peck von der Inneren Medizin. „Am besten wäre natürlich, wenn die Patienten zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Allerdings ist es so, dass nur ein Bruchteil der Patienten, die dafür vorgesehen sind, auch dort hin gehen. Wenn dann die Patienten aber Alarmsymptome entwickeln, wie eine Gewichtsabnahme oder eine Blutung aus dem After, dann sollten sie unbedingt einen Facharzt aufsuchen, um eine Erkrankung abzuklären. Die Erkrankung ist dann zwar meistens nicht mehr in einem absoluten Frühstadium, aber es ist trotzdem besser, man entdeckt es früher als später.“

Dass etwas mit seinem Körper nicht stimmt bemerkte auch der pensionierten KFZ-Werkmeister Anton Waldhauser und er vertraute sich den Ärzten im Klinikum Klagenfurt zum Glück noch rechtzeitig an. Waldhauser: „Ich war eigentlich bis zu meinem 76. Lebensjahr immer gesund. Natürlich, die Vorsorgeuntersuchung für den Darm habe ich nicht gemacht. Auf einmal hab ich im Stuhl Blut gesehen. Dann bin ich ins Klinikum gekommen und wurde operiert.“

Internationaler Krebstag Kabeg

ORF

Minimal-invasive Eingriffe - etwa nur über den Nabel - sind möglich

Schnitte bei Operationen werden immer kleiner

Einer der Chirurgen, die Anton Waldhauser operiert haben, ist Reinhard Mittermair, der Abteilungsvorstand der Allgemeinchirurgie: „Bei uns im Klinikum wird minimal-invasiv operiert, also mit ganz kleinen Schnitten, teilweise sogar nur über den Nabel. Wir haben jetzt bei einem Patienten 50 Prozent des Dickdarms entfernt. Der Darm ist über den Nabel entfernt worden. Es waren zusätzlich noch zwei kleine Einstiche. Dem Patienten geht es hervorragend.“

Internationaler Krebstag Kabeg

ORF

Die Strahlentherapie hat eine rasante Entwicklung erlebt

Strahl kann besser auf Krebs konzentriert werden

In vielen Fällen wird Krebs auch oder zusätzlich durch Bestrahlung bekämpft. Und hier hat sich die Medizin rasant weiterentwickelt, sagte Abteilungsvorstand Wolfgang Raunik vom Institut für Strahlentherapie. „Die letzten 15 Jahre waren von einem rasanten technischen Fortschritt geprägt. Es ist möglich, den Strahl jetzt wirklich auf das Zielorgan, auf den Tumor, zu konzentrieren und gleichzeitig die Nachbarschaft viel besser zu schonen und damit dem Patienten während der Therapie Nebenwirkungen zu ersparen, aber was noch viel wichtiger ist, die Spätnebenwirkungen zu verhindern.“

Am Samstag haben Besucher zwischen 10.00 und 17.00 Uhr die Möglichkeit, sich über Diagnosen und Therapien von Krebserkrankungen zu informieren. Es gibt begehbare Organmodelle. Am Programm stehen Vorträge und Diskussion mit Experten rund um das Thema Krebs.