Fischotter-Kotproben liefern DNA

Der Fischotter gilt als einer der Hauptverursacher für den Rückgang der Fischbestände in Kärnten. Aufsichtsfischer erheben jetzt deren Bestand, bevor über eine Bejagung der Tiere entschieden wird. Knapp ein Viertel der benötigten Kotproben wurde bis jetzt gezogen.

2014 wurde zum letzten Mal Untersucht, wie viele Fischotter es in Kärnten gibt. Durch das neue Monitoring-Projekt soll geklärt werden, wie viele Individuen es aktuell in Kärnten gibt. Dazu werden genetische Informationen herangezogen. Die Aufsichtsfischer sammeln Kotproben ein. Anhand der Darmschleimhaut, die sich darin befindet, können die einzelnen Tiere identifiziert werden.

Fischotter Kotprobe

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Nicole Gradnitzer ist eine der Aufsichtsfischerinnen, die in den vergangenen Wochen die „Bemmerl“ von Fischottern entlang ihrer gewohnten Routen eingesammtelt hat

200 von 1.000 benötigten Proben bereits gesammelt

Das Projekt sei in seiner Größe europaweit einzigartig, in Kärnten wird es zum ersten Mal durchgeführt. 80.000 Euro kostet es das Land, sagt Thomas Friedl, Gewässerökologe des Landes. 126 Aufsichtsfischer waren in den vergangenen Wochen aufgerufen, ihr Revier nach Kotproben der Tiere abzusuchen. Mehr als 200 Proben kamen so zusammen, nur etwa jede zweite Kotprobe kann verwertet werden. Sie muss frisch sein.

Kotprobe Fischotter

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Nur frische Kotproben können verwertet werden

Gutachten soll weitere Schritte festlegen

Die Proben werden jetzt auf ihre DNA hin analysiert. Insgesamt 1.000 Proben will das Land bis zum Sommer untersuchen, im Herbst soll dann ein erster Bericht vorliegen. Aufgrund der festgelegten Zahl werde ein Gutachten erstellt, ob der Erhaltungszustand des Fischotters in Kärnten gut sei oder nicht. Davon sei abhängig, ob es zu einer Entnahme bzw. Tötung der Tiere kommen müsse oder nicht.

Fischotter

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Dieses Bild eines Fischotters entstand bei der Fischaufstiegshilfe beim Kraftwerk Rottau im Mölltal

In Niederösterreich wurde die kontrollierte Jagd auf das geschützte Raubtier jetzt nach Langem wieder möglich. Eine kontrollierte Studie wurde in einem Flusseinzugsgebiet durchgeführt. Danach wurden per Bescheid wurden 40 Tiere zum Abschuss frei gegeben, um die Schäden beim Fischbestand zu reduzieren. Tierschützer protestieren.

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