Drogentoter fiel aus Therapieprogramm

Drei Drogentote hat es heuer in Kärnten bereits gegeben. Das letzte Opfer, ein 37 Jahre alter Klagenfurter, absolvierte ein Therapieprogramm, aus dem er zuletzt vorübergehend ausgeschlossen worden ist.

Im vergangenen Jahr gab es zwölf Drogentote in Kärnten. Das letzte Opfer war beim Klagenfurter Verein Oikos, einem Verein für Suchtkranke, in Therapie. Die Geschäftsführerin Magdalena Witting zeigte sich vom Tod des 37-Jährigen betroffen: „Für uns ist es eine Katastrophe, dass so etwas passiert. Man sieht daran, wie schwer eine solche Suchterkrankung ist.“

Stationäre Therapie statt Haftstrafe

Zu den genauen Hintergründen des Falls konnte die Geschäftsführerin aus Datenschutzgründen nichts sagen. Fest stand aber, und das wurde auch von Seiten der Polizei bestätigt, dass der Drogenabhängige vom Gericht anstelle einer Haftstrafe, eine stationäre Therapie verordnet bekommen hatte. Diese sollte er beim Verein Oikos absolvieren. Der Klagenfurter Verein ist kärntenweit der einzige, der ein solches Programm für Suchtkranke anbietet.

Witting: „Wir haben zwei Therapiestationen, eine mit 23 und eine mit 13 Therapieplätzen. In dieser Therapiegemeinschaft leben die Klienten und absolvieren auch ihre Therapie. Jeder hat sein eigenes Zimmer. Wir haben 24 Stunden Dienst.“ Ziel des Programms ist es, eine gesundheitliche Stabilität des Klienten zu erreichen, damit er langfristig ohne Drogen leben kann. Sechs Monate haben die Betroffenen dafür Zeit. Das sei oft zu wenig, sagte Witting: „In vielen Fällen reicht diese Zeit nicht aus. Aber es steht vom Kostenträger her nicht mehr zur Verfügung.“

Rückfall oder keine Motivation: Therapiestopp

Was in der Zeit auch stimmen muss, ist die Motivation des Klienten. Fehlt diese Motivation oder wird der Drogensüchtige rückfällig, dann kann er kurzzeitig aus dem Programm ausgeschlossen werden. So sei das auch bei dem 37-Jährigen Drogenopfer geschehen. Für Witting ist das kein Einzelfall: „Es liegt in der Natur der Sache, dass es bei einer Therapie Rückfälle gibt. das ist ein Symptom der Sucht und kommt natürlich öfter vor.“

Wie lange die Suspendierung dann aufrecht bleibt, hängt vom Klienten ab: „Grundsätzlich schreiben wir schon einen gewissen Zeitrahmen vor. Aber die Suspendierung kann auch so lange dauern, bis uns der Betroffene zeigen konnte, dass zum Beispiel die Motivation wieder vorhanden ist.“ In der Zeit der Suspendierung konsumierte der Klient mit drei Bekannten aus der Therapie in einer Wohnung in Klagenfurt Drogen. Der 37-Jährige starb an einer Überdosis - mehr dazu in Vermeintlich Schlafender an Drogen gestorben.