Umstrittener Trend: Rohes Hundefutter
Erwin Bodner aus Pischeldorf begann vor zehn Jahren damit, seinen kranken Hund mit rohem Fleisch zu füttern. Da sich der Gesundheitszustand des Tieres daraufhin verbesserte, fing Bodner an, sich in die Futtermaterie einzulesen. Nach zahlreichen Praktika bei Tierärzten und jahrelangem Selbststudium führt er heute einen Online-Shop für die „BARF“-Spezialitäten.
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Frisches Fleisch und Gemüse
Vom Pansenrisotto bis zum Rinderherz, vom Lammblut bis zum Hühnerrücken reichen seine Menüs, die meist noch mit Kräutern und Gemüse verfeinert werden. Das Fleisch kommt von heimischen Bauern aus den Nockbergen, das Geschäft geht gut. Das Fleisch habe Lebensmittelqualität, so Bodner. Er mache es sehr klein, der Kundenstock werde aber immer größer.
Gut läuft es auch im Geschäft von Ernst Toff in Villach. Seit vier Jahren bietet er gemeinsam mit einer Freundin „BARF“-Fleisch für Tierbesitzer an. Die Palette reicht vom Rinderschmaus, Ochsenschlepp oder Hendlrücken bis hin zum Fischmix. Auch Katzenbesitzer kaufen „BARF“.
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Salmonellen sind übertragbar
Tierärzte wie Stefan Bezeredj-Babarczy in Klagenfurt haben immer mehr mit Hunden zu tun, die mit rohem Fleisch ernährt werden. Sieben Prozent seiner Patienten in der Tierarztpraxis sind bereits „Barfer“. Es sind vor allem Hunde mit Allergien. Eine Ernährungsumstellung könne den Tieren helfen, ist Bezeredj Babarczy überzeugt, es berge aber auch Gefahren, denn es könnte zu Mangelerscheinungen bei Zink, Kupfer und Jod kommen. Auch Infektionserkrankungen können auftreten, ebenso Viren oder Parasiten. Salmonellen etwa machen Hunden wenig aus, sie könnten die Erreger aber auf Menschen übertragen, so der Tierarzt. Gefährlich sind Salmonellen vor allem für Kinder und ältere Menschen.
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Ausreichendes Wissen Grundvoraussetzung
Ein gutes Wissen über das Fleisch und notwendige Ergänzungsmittel sind Voraussetzung für das rohe Füttern, man muss sich damit intensive beschäftigen, damit die Ernährung des Haustiers auch ausgewogen ist. Das hängt auch vom Alter des Tieres ab, die Zusammensetzung muss angepasst werden. Billiger als konventionelles Futter ist rohes Fleisch nicht. Dafür wollen die Anbieter regionale Herkunft und Qualität garantieren.