„Femme 2017“ an engagierte Frauen verliehen

Anlässlich des Frauentags am 8. März hat am Freitagabend in Villach das Frauenfest 2017 stattgefunden. Vier Frauen wurden mit der „Femme“, dem Karntner Frauenpreis, ausgezeichnet. Eine 17-jährige Sportlerin wurde Kärntnerin des Jahres.

Viele Frauen und nur wenige Männer waren in den großen Saal des Congress Centers in Villach auf Einladung des Referats für Frauen und Gleichbehandlung des Landes gekommen. Zu Beginn wurde der kürzlich verstorbenen Frauenministerin Sabine Oberhauser gedacht. Nicht mit einer Schweigeminute, sondern mit kräftigem Applaus. Das Frauenfest stand diesmal unter dem Motto „sei einzig - nicht artig“.

Femme 2017 Frauenpreis Villach

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Applaus statt Schweigeminute

Michaela Slamanig, Frauen- und Gleichbehandlungsbeauftragte des Landes Kärnten, sagte dazu, man wolle den Frauen signalisieren, dass sie ihren Weg gehen sollen und auf ihre Ziele und Bedürfnisse achten, unabhängig von ihrer Umgebung. „Brav sein hilft ganz selten.“

„Böse Mädchen kommen überallhin“

„Frauen sollten durchaus noch lauter, noch fordernder und noch mutiger auftreten. Mutiger nicht zuletzt, wenn es sie selbst und ihre eigenen Bedürfnisse betrifft"m so die Botschaft von Frauenreferentin Beate Prettner (SPÖ). Sie sagte, es gebe ein Buch mit dem Titel „Brave Mädchen kommen in den Himmel, böse überallhin“.

Mit dem Fest wolle man die Vielfalt der Frauen zeigen, Frauen sollen sich selbst akzeptieren und selbstbewusst durchs Leben gehen, auch ihre Forderungen umsetzen. Das Fest solle dazu motivieren, aber auch ein Fest, das Danke sagt, für alles, was Frauen leisten. Weder Alltag noch Bildung noch der Sozial- und Gesundheitsbereich würde ohne Frauen nicht funktionieren. Immer noch leisten Frauen vorwiegend die unbezahlte Arbeit.

Femme 2017 Frauenpreis Villach

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Für musikalische Unterhaltung sorgten Remo Live und Jazz Gitti. Die Entertainerin gab den anwesenden Frauen auch Ratschläge, wie Frau im Leben am besten weiterkommt: „Ich glaube, das allerwichtigste ist, dass man das, was man macht, gerne macht. Man kann Fehler immer nur einmal machen, wenn man sie öfter macht, ist man deppert.“ Niederfallen dürfe man, liegen bleiben sei eine Schande, so die Jazz Gitti.

Preis für 4everyoung

Der Höhepunkt der Frauenveranstaltung war wie jedes Jahr die Verleihung des Kärntner Frauenpreises, der „Femme 2017“, in drei Kategorien für Frauen, die große Leistungen im Bereich der Frauenpolitik erbrachten. Die „Femme“ „Besondere Leistung“ erhielt Sonja Mitsche von 4everyoung. Menschen eine Perspektive zu geben ist ein zentrales Anliegen der Preisträgerin: „Man muss optimistisch bleiben und frohen Mutes dahinstapfen, nicht zuviel reden und denken, sondern tun.“ 4everyoung bietet geförderte Weiterbildung für armutsgefährdete Zielgruppen an und bietet Beschäftungsprojekte durch viele Kooperationspartner.

Zwei Preise für Lebenswerke

In der Sparte „Lebenswerk“ wurden heuer erstmals zwei Trophäen überreicht. Eine Preisträgerin ist Elisabeth Wappis, viele Jahre Obfrau des Frauenhauses, aktuell Landesleiterin der Katastrophenhilfe Österreichischer Frauen und Mitgründerin des Vereins „Frauen helfen Frauen“. Sie sagte, es sei eine Anerkennung für ehrenamtlichen Einsatz und motiviere zum Weitermachen.

„Daniel Düsentrieb“ in sozialen Belangen

Die zweite Preisträgerin ist Schwester Maria-Andreas Weißbacher aus dem Kloster Wernberg. "Wenn in Kärnten engagiert und seriös das Thema Integration debattiert wird, wird sehr häufig ein Name genannt, an dem man nicht vorbeikommt: Sr. Andreas aus dem Kloster Wernberg“, so Prettner in ihrer Laudatio. Schwester Andreas sei eine „hellwache und nimmermüde Missionarin der Gerechtigkeit, sie sein ein Daniel Düsentrieb in sozialen Belangen. Die Geehrte sagte, sie sei „beschämt“, dass sie den Preis bekomme, so viele andere würde ihn verdienen. Sie habe den Vorteil in einer Klostergemeinschaft zu leben. Durch die Arbeitsteilung müsse sie sich um viele Dinge nicht kümmern, sie habe viel Freiraum, den sie für Menschen einsetze.

Kärntnerin des Jahres

In der Kategorie „Kärntnerin des Jahres“ machte die erst 17 Jahre alte Johanna Kristof das Rennen. Sie ist österreichische Meisterin im Ergometerrudern. Laudatorin Antonia Gössinger, Chefredakteurin der Kleinen Zeitung, strich den Kampfgeist und gesunden Ehrgeiz der Völkermarkterin heraus. Auch am Wasser nimmt sie Kurs auf die Profi-Liga. Das tägliche Training schafft sie neben der schulischen Herausforderung einer HTL.