Freiheitliche vor Wiedervereinigung

Die Freiheitlichen in Kärnten kehren unter das Dach der Bundes-FPÖ zurück. Zwölf Jahre nach der Abspaltung durch Jörg Haider wird am Samstag die Wiedervereinigung zwischen der Bundes-FPÖ und der Kärntner FPÖ vollzogen.

Der Bundesparteitag in der Klagenfurter Messehalle dürfte wohl in die Geschichte der Kärntner Freiheitlichen eingehen - und das obwohl es in der 16 Punkte umfassenden Tagesordnung vorwiegend um Bundesthemen gehen wird. Neben der Wiedervereinigung soll auch Heinz Christian Strache als Bundesparteichef wiedergewählt werden. 770 Delegierte aus ganz Österreich werden bei dem Bundesparteitag erwartet.

Termin immer wieder hinausgeschoben

In Kärnten treten die Freiheitlichen schon seit dreieinhalb Jahren als geeinte Partei auf, die frühere FPK ist schon seit dem Wiedervereinigungsparteitag im Juni 2013 Geschichte. Die Wiedervereinigung mit der Bundespartei wurde aber immer wieder hinausgeschoben. Juristische Spitzfindigkeiten wurden vom früheren Parteiobmann Christian Ragger ins Treffen geführt. Hinter vorgehaltener Hand wurden allerdings immer wieder die leeren Kassen der früheren FPK genannt.

Rein formal gibt es in Kärnten derzeit noch zwei freiheitliche Parteien - die Alt-FPÖ mit Christian Leyroutz an der Spitze, die Jörg Haider bei der Abspaltung des BZÖ im Jahr 2005 nicht gefolgt war und schon jetzt Teil der Bundespartei ist und die früheren BZÖ/FPK-Freiheitlichen in Kärnten mit Gernot Darmann als Chef. Diese werden erst ab Samstag, wenn die Delegierten die Wiedervereinigung beschließen werden, Teil der Bundespartei sein werden.

Darmann: Arbeiten schon jetzt Seite an Seite

Darmann ist daher am Samstag noch nicht stimmberechtigt. Die Wiedervereinigung ist für ihn ein reiner Formalakt. Darmann: "Wir haben seit Jahren Seite an Seite miteinander gearbeitet. Die Landesgruppen waren schon seit Jahren wiedervereinigt und als Freiheitliche in Kärnten zusammengearbeitet. Nunmehr ist es an uns, diesen Weg der Vorbereitung der letzten Jahre ins Ziel zu gehen und die entsprechenden Beschlüsse zu fassen.“

Als Landesparteiobmann wird Darmann als ordentliches Mitglied in den Parteigremien der Bundes-FPÖ vertreten sein, derzeit ist er nur kooptiert. Er hatte erst im vergangenen Sommer Christian Ragger als Kärntner Parteichef abgelöst. Seine Tätigkeit als langjähriger FPÖ-Nationalratsabgeordneter und stellvertretender Klubobmann im Parlament habe die Rückkehr der Kärntner Freiheitlichen unter das Dach der Mutterpartei beschleunigt: "Es hat sicher im letzten halben Jahr – seitdem ich Landesparteiobmann in Kärnten bin - sehr geholfen, die letzten Jahre sehr vertrauensvoll mit den Kollegen der anderen Bundesländer und der Bundesparteispitze zusammengearbeitet zu haben. Ich glaube, das war mit ausschlaggebend, dass in Richtung Wiedervereinigung viel weitergegangen ist.“

Landesorganisation behält eigene Kasse

Die finanziellen Turbulenzen sind offenbar überwunden. Darmann: „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und stehen sehr solide da. Es war auch sehr wichtig, das der Bundespartei im Vorfeld offen zu legen.“ Für die Kärntner Partei und ihre Mitglieder ändert sich nichts. Der Verein der Freiheitlichen in Kärnten bleibt - als eigene Landesorganisation mit eigener Kasse – bestehen.