Studie: Kritik an hohen Bankspesen

Die Kärntner Arbeiterkammer hat Dienstleistungen von fünf Regionalbanken verglichen. Dabei zeigte sich: Wenn die Banken auf der einen Seite Gebühren senken, rechnen sie diese auf der anderen Seite wieder dazu und die Konditionen seien sehr unterschiedlich.

Die Arbeiterkammer verglich 53 Dienstleistungen fünf heimischer Regionalbanken. Die Unterschiede zwischen Soll- und Habenzinsen sind nach wie vor groß, dennoch wurde der Überziehungszinssatz bei einigen Instituten leicht gesenkt. Das sei eine positive Entwicklung, die die Arbeiterkammer schon lange fordert, sagt Konsumentenschützer Mario Drussnitzer.

„Keine Rechtfertigung für hohe Zinsunterschiede“

„Wenn wir davon ausgehen, dass wir einen Habenzinssatz auf unseren Girokonten, für Geld, das wir dort liegen haben, von 0,01 Prozent bekommen und im Gegenzug, für Geld, das wir uns über das Girokonto ausleihen, teilweise Zinssätze von elf bis zwölf Prozent zahlen, ist das ein Unterschied, der sich auf keiner Seite rechtfertigen lässt.“

Beim Preisvergleich der Institute fiel laut Arbeiterkammer noch auf, dass Gebühren, die die Banken auf der einen Seite kürzen, an anderer Stelle wieder dazugerechnet werden. So sind etwa bei einem Institut die Kosten für eine Sparbuchsperre bei Verlassenschaften von 150 auf 22 Euro gesenkt worden.

„Im Gegenzug dazu hat aber dieselbe Bank die Gebühr für Löschungsquittung von 100 auf 150 Euro erhöht“, so Drussnitzer. Die Löschungsquittung benötige man laut dem AK-Experten nach der Fertigzahlung eines Kredites für die Streichung der Bank aus dem Grundbuch.

„Gebühr keine Relation zum Arbeitsaufwand“

Laut den Untersuchungsergebnissen würden auch immer mehr Banken versuchen, ihr Geschäft vom Schalter ins Netz und zu den Automaten verlagern, „zum Nachteil der Kunden, die lieber zum Schalter gehen“, so Drussnitzer. Bei den meisten Kontopaketen werde eine Überweisung per Internet gratis durchgeführt, aber geht es zum Schalter, könne es teuer werden.

„Bediene ich mich eines Bankmitarbeiters, der mir dabei behilflich ist und wie früher üblich den Stempel auf meine Überweisung drückt, dann zahle ich eine Gebühr dafür und die steht meines Erachtens in keiner Relation zum Arbeitsaufwand“, so der AK-Experte. Daraus könne man erkennen, dass die Banken versuchen würden, die Kunden zu den Automaten zu drängen.

Bankenrechner für mehr Transparenz

Undurchsichtig sind laut Studie für viele Bankkunden nach wie vor auch die zahlreichen unterschiedlichen Konditionen für Bankkonten. Ein neues Gesetz soll Abhilfe schaffen. Seit September 2016 sind Banken dazu verpflichtet, in den Bankenrechner der Arbeiterkammer ihre Konditionen einzumelden. Die Suche nach dem günstigsten Bankkonto wird damit entschieden erleichtert, ist die AK überzeugt.

Link: