Bleistätter Moor darf sich wieder füllen

Am Mittwoch sind die Pumpen im Bleistätter Moor des Ossiacher Sees abgeschaltet worden. Damit kann sich das Wasser das Areal zurückerobern. Jahrzehntelang wurden die trockengelegten Gebiete von Bauern genutzt.

Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) und Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) leiteten mit der Abschaltung gemeinsam die letzte Phase der Bleistätter-Moor-Sanierung ein. Durch das Abschalten werde die sanierten Fläche langsam geflutet, damit entsteht neuer Raum für Flora und Fauna, für Erholungssuchende und für den Tourismus. Die beiden Politiker bedankten sich ganz besonders bei den Projektverantwortlichen, den Gemeindevertretern und bei den Mitgliedern des Wasserverbands Ossiacher See.

Bleistätter Moor Wiederbelebung Naturschutzprojekt Fertigstellugn

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Diese Wiesen wurden dem Moor abgetrotzt und werden nun wieder zum Feuchtgebiet. Zuvor wurden sie ausgebaggert, um die Flutung möglich zu machen.

Flutung dauert Wochen bis Monate

Die Flutung werde einen Monat bis mehrere Monate dauern. Die geflutete Fläche selbst wird 540.000 Quadratmeter umfassen. Durch das Jahrhundertprojekt soll ein Erlebnisraum geschaffen werden. Bei der Sanierung des mit Dünge- und Spritzmitteln belasteten Moores sei der Nutzungskonflikt Landwirtschaft, Tourismus, Naturschutz und Anrainer nun bewältigt worden und eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen und des touristischen Angebots sichergestellt worden.

Bleistätter Moor Plan

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So könnte das Moor künftig aussehen

Wasserqualität verbessert sich

Mit dem abgeschlossenen Sanierungsprojekt werde auch die gewässerökologische Qualität des Ossiacher Sees stark verbessert. Der See bekomme sein ökologisches Gleichgewicht zurück, der Fluss Tiebel werde gefiltert, bevor er in die See fließt. Auch für den Naturschutz sei dieses Projekt vorbildlich. Das Gebiet der Tiebel-Mündung sei ein Naturschutzjuwel mit vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten, die im Bleistätter Moor ein Rückzugsgebiet vorfinden.

Fakten des Projekts

Die Gesamtkosten betragen 10,44 Mio. Euro. Das Land zahlt 4,37 Mio., der Bund 5,9 Mio., der Wasserverband Ossiacher See 150.000 Euro und die Gemeinde Steindorf 30.000 Euro. Die nötigen Maßnahmen umfassten den Bau eines Hochwasserschutzdammes für Steindorf, Studien, Ablöse von Flächen, Tiebel-Räumung und Saugbaggerung, Bau eines Begrenzungsdammes und die Flutung.

Holub sagte, durch die Sanierung bekämen Tiere und Pflanzen wichtige Feuchtlebensräume zurück. Durch die neu entstehenden Flachwasserbereiche und die zahlreichen Inseln werden Amphibien, Libellen, Wasserkäfer, Wasservögel, Fledermäuse usw. neuen Lebensraum erhalten, und für viele Fischarten wird ein optimales Laichgebiet entstehen. Für Naturliebhaber wird das Bleistätter Moor zu einem ganz besonderen Naherholungsgebiet werden, und es entspricht auch voll dem Gedanken eines nachhaltigen und sanften Tourismus.

„Slow Trails“ für gemütliches Wandern

Um die neue Wasserfläche erlebbar zu machen, gestaltet die Gemeinde Steindorf einen „Slow Trail“ mit Unterstützung des Landes. Mit dem Flachwasserbecken schaffe man ein Alleinstellungsmerkmal durch besondere Naturerlebnisse. Damit wolle man dem Gästetrend Natur erleben und genießen gerecht werden. „Slow Trails“ sind neue Leitprodukte, leicht begehbare Kurzwanderwege mit besonderen Naturplätzen und Seepanoramen. Sitzbänke, Aussichtsplattformen, Hängematten und vieles mehr sollen den „Slow Trail“ zum gemütlichen Wanderweg machen.

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