Nassfeld: Weiter warten auf Seilbahn

Das Projekt für eine Seilbahn von Pontebba auf das Nassfeld liegt weiter auf Eis. 55 Millionen Euro haben Kärnten und Friaul Julisch Venetien als Investition für den Bau beschlossen. Laut Italien wolle die Seilbahnfirma Doppelmayr aussteigen, was diese dementiert.

Das Seilbahnprojekt vom italienischen Pontebba auf das Nassfeld hat bereits etwas von einer endlosen Geschichte: Die ersten Pläne wurden vor 30 Jahren gewälzt, 1995 wurde mit der Projektierung begonnen. Damals ging man noch von Errichtungskosten von 45 Millionen Euro aus. Die Kosten stiegen mittlerweile aber stark.

49 Millionen müsste die Region Friaul bereitstellen, sechs Millionen das Land Kärnten. Acht Millionen sind von der Firma Doppelmayr zugesagt und mit zwei Millionen beteiligt sich ein Schneeanlagenhersteller aus Südtirol. Dann fehlen noch 25 Millionen, die von privaten Investoren aufgebracht werden müssen. Entsprechende Verhandlungen würden laufen, fixiert sei aber noch nichts, heißt es von den Projektbetreibern im Gailtal.

Wer übernimmt Mehrkosten?

Nach neuesten Berechungen fehlen aber nicht nur diese 25 Millionen von privaten Investoren, sondern weitere sechs Millionen Euro, weil das Projekt in den letzten vier Jahren teurer geworden sei, sagte Max Rauscher, Aufsichtsrat der Nassfeld Bergbahnen und einer der Proponenten der neuen Bahn. Einen Teil dieser Mehrkosten soll laut Doppelmayr die Region Friaul übernehmen. Auf einen entsprechende Anfrage hätte der Seilbahnbauer bisher aber keine Antwort bekommen, sagte Rauscher.

In Friaul wird das aber anders gesehen: Präsidenten Deborah Serracchiani teilte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) schriftlich mit, dass Doppelmayr aussteige. Die Firma wolle das Projekt unter den vereinbarten Bedingungen nicht weiterverfolgen, schrieb sie. Stimmt nicht, entgegnete Doppelmayr-Pressesprecher Ekkehard Assmann auf ORF-Anfrage. Von Ausstieg könne keine Rede sein, man habe sämtliche Forderungen aus Italien erfüllt und warte ab, wie es jetzt weiter geht.