Drogenprozess: „In großem Stil gedealt“

Ein 26-jähriger Mann aus Kamerun wurde am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt wegen Drogenhandels zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er soll von 2012 bis zu seiner Festnahme 2016 laut Richterin „in großem Stil“ mit Kokain gedealt haben.

In der Anklage war die Rede von 1,25 Kilogramm Kokain, die der Mann an zahlreiche Abnehmer in Kärnten weitergegeben haben soll. Der 26-jährige Mann aus Kamerun bekannte sich schuldig, mit Drogen gehandelt zu haben, bestritt aber die Menge. So will er einem Abnehmer lediglich 30 bis 40 Gramm Kokain verkauft haben. Als Zeuge sagte der Kunde aus, dass es insgesamt 500 Gramm gewesen seien. „20 Gramm habe ich oft an einem Tag geholt“, sagte er. Der Angeklagte bestritt das vehement. Auf die Frage von Richterin Lisa Kuschinsky, die dem Schöffensenat vorsaß, warum der Zeuge ihn zu Unrecht belasten sollte, konnte er keine Antwort geben.

Mit 1,1 Kilogramm Kokain gedealt

Der Verteidiger des 26-Jährigen verwies auf das Teilgeständnis seines Mandanten und darauf, dass einige Zeugen die Menge der gekauften Drogen in der Verhandlung nach unten korrigierten: „Niemand hat sich aufgezeichnet, wie viel gekauft und verkauft wurde.“ Im Zweifel folgte das Gericht auch den nach unten korrigierten Angaben der Abnehmer. Der Mann soll trotzdem eine Menge von 1,1 Kilogramm Kokain verkauft haben. „Das ist die 21-fache Überschreitung der Grenzmenge, man spricht von einem Drogenhandel im großen Stil“, so Richterin Kuschinsky.

Mildes Urteil- nicht rechtskräftig

Das Teilgeständnis sei als abgeschwächt mildernd anzusehen, da der Mann nur den Handel mit geringsten Mengen zugab, so Kuschinsky. Die beiden einschlägigen Vorstrafen kamen hinzu, die der 26-Jährige bereits hatte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, der Angeklagte erbat drei Tage Bedenkzeit. Staatsanwalt Christian Gutschi gab keine Erklärung ab.

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