Empathieschule für Jugendliche
Das Projekt „Wir“ ist ein Geben und Nehmen zwischen der jungen und der älteren Generation. Beide können voneinander lernen, sagte Sozialreferentin Beate Prettner (SPÖ). Die Jugend lernt von der Erfahrung der Älteren und die Senioren bekommen durch den Umgang mit den Jugendlichen mehr Einblick und dadurch auch mehr Verständnis für deren Art zu Leben.
Abwechslung in den Alltag bringen
Das Angebot richtet sich an Schüler zwischen 13 und 19 Jahren, die regelmäßig ältere Menschen in den Heimen besuchen, mit ihnen Zeit verbringen und so Abwechslung in deren Alltag bringen, sagt Prettner: „Das Projekt soll vor allem jungen Menschen die Hemmung nehmen, einmal in ein Pflegeheim zu gehen. Wir setzen allerdings voraus, dass eine Vorbildung mit mindestens fünf Theoriestunden stattfinden soll.“ Die Jugendlichen werden von Experten begleitet.
Hinweis:
Das Projekt startet am 1. März, interessierte Jugendliche aus den Kärntner Schulen können sich beim Landesjugendreferat anmelden.
Sozialkompetenz lernen
Während des Projekts gibt es insgesamt 40 Theoriestunden. Dabei lernen die Jugendlichen den Umgang mit älteren Menschen und auch das Umgehen mit Konfliktsituationen. Die Ausbildung übernimmt die Diakonie Kärnten mit ihrer Akademie in Waiern. Als Belohnung für ihr Engagement bekommen die Jugendlichen Gutscheine, etwa für Kinobesuche und ähnliches. Aber auch in ihrem Lebenslauf wird diese freiwillige Sozialarbeit vermerkt.
50 Praxisstunden im Heim
„Die Jugendlichen bekommen nach Absolvierung von mindestens 50 Praxisstunden ein Zertifikat, ein Diplom, dass sie sich im Sozialbereich engagiert haben und Ehrenamtlich tätig waren. Es soll jene Jugendliche ansprechen, die sich jetzt schon in diesen Bereich motiviert fühlen und das Projekt als Möglichkeit sehen“, sagte Sozialreferentin Prettner. Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger sieht das Projekt als „Möglichkeit für die Jugend, ihre soziale Kompetenz, die sie zweifellos hat, zu zeigen.“ Er ist davon überzeugt dass Jugendliche viel mehr können, als manche glauben.
Positive Erfahrungen
Zwei Jugendliche, die sich bereits auf freiwilliger Basis in Pflegeheimen engagieren, bestätigen das: „Ich gehe jedesmal mit einem Lächeln aus dem Pflegeheim“, sagte Christof Wrussnig, Schüler der HAK Villach in einer Aussendung des Landes. „Ich rede einfach mit den Senioren, gehe mit ihnen spazieren oder spiele mit ihnen. Es ist unglaublich, aber es werden wirklich Freundschaften geknüpft“, so Wrussnig.
Christina Sykora vom Bachmanngymnasium Klagenfurt bestätigte: „Es macht Spaß, mit den älteren Menschen Zeit zu verbringen.“ Es habe allerdings schon eine eine gewisse Hemmschwelle gegeben. „Ich glaube, jede Generation hat vor der anderen ein bisschen Angst. Aber diese Angst wird ganz schnell abgebaut.“