In den Bädern „versickern“ Millionen

Die heimischen Hallenbäder schreiben teils hohe Verluste. Sie belasten die Budgets der Gemeinden. Im Durchschnitt liegt der Abgang bei 400.000 Euro pro Jahr. Nur mit höheren Eintrittspreisen könnten Gewinne gemacht werden, heißt es.

Die heimischen Hallenbäder seien noch nie Gewinnbringer gewesen, sagte der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock. Das Hallenbad schreibt jährlich Verluste in der Höhe von 400.000 Euro. Auch die Stadt Villach spricht von einem Abgang in der Höhe von 450.000 Euro pro Jahr für die Therme Villach. Einen ähnlich großen jährlichen Abgang verbucht auch die Drautalperle in Spittal an der Drau. Das Bad ist schon fast zehn Jahre alt, allein die Energie- und Instandhaltungsmaßnahmen würden fast 200.000 Euro ausmachen, sagte der Verantwortliche der „Drautalperle“ Willi Granig.

„Große Sauna, kleines Becken“

Der Kärntner Tourismusexperte Manfred Kohl empfiehlt allen Betreibern, die Bäder zu modernen Freizeitbädern umzugestalten. Unbedingt erforderlich seien dabei Fun-Einrichtungen wie etwa Rutschen für Kinder. Aber auch der Sauna-Bereich eines jeden Hallenbades sollte erweitert werden, so der Tourismusexperte. Nur dann könnten die Abgänge minimiert werden. "Die Sauna muss groß sein, das Wasserbecken klein und warm, so Kohl.

Streit um Klagenfurter Hallenbad

ORF

Fun-Einrichtungen in den Hallenbädern sollten ausgebaut werden

Der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock sagte, man könne ein Hallenbad nur dann wirtschaftlich sinnvoll führen, wenn auch dei Eintrittspreise erhöht werden. „Aber dann kommen keine Gäste mehr“, so Mock.

Neues Hallenbad für Klagenfurt

In der Landeshauptstadt Klagenfurt muss in den kommenden fünf Jahren das desolate Hallenbad zugesperrt werden, sagte die Bürgermeisterin der Stadt Maria-Luise Mathiaschitz. Die jahrelange Diskussion über den Standort soll noch heuer beendet werden, so Mathiaschitz. Für den Tourimusexperten Manfred Kohl kommt nur die Ostbucht des Wörthersees als neuer Standort in Frage.