AKW Krsko automatisch abgeschaltet

Das Atomkraftwerk im slowenischen Krsko hat sich wegen eines Problems bei der Wasserversorgung automatisch selbst abgeschaltet. Eine Gefahr für die Umwelt bestehe aber nicht, hieß es.

Der Vorstand der Kraftwerksgesellschaft, Stane Rozman, sagte zur slowenischen Presseagentur, es bestehe keine Gefahr für die Umwelt. Es habe Unregelmäßigkeiten bei einem Ventil gegeben, das die Wasserversorgung reguliere. Dies habe den automatischen Abschaltmechanismus in Gang gesetzt. Nach jetzigem Stand wird das Atomkraftwerk am Freitag wieder ans Netz gehen.

AKW Krsko

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Der 700 Megawatt Reaktor in Krsko, 184 Kilometer Luftlinie von Klagenfurt entfernt, ist seit 1983 in Betrieb.

Weiterbetrieb noch für 20 Jahre geplant

Der 700-Megawatt-Reaktor wurde noch im ehemaligen Jugoslawien gebaut und ist seit 1983 in Betrieb. Seit dem Zusammenbruch Jugoslawiens wird das Atomkraftwerk gemeinsam von Slowenien und Kroatien verwaltet und versorgt auch beide Länder mit Strom. Eigentlich sollte die Anlage in Krsko 2023 abgeschaltet werden, die beiden Länder einigten sich vor zwei Jahren aber auf einen Weiterbetrieb für eine Dauer von 20 Jahren.

AKW Krsko

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Häufig Kritik wegen Erdbebenlinien

Umweltgruppen, darunter die Organisation Greenpeace, fordern seit langem den Abriss des Atomkraftwerks. Als Gründe geben sie das Alter der Anlage sowie deren Lage in einer für Erdbeben anfälligen Region an - mehr dazu in AKW Krsko: Neue Erdbebenlinien aufgedeckt (kaernten.ORF.at; 7.04.16).

AKW Krsko Gitter

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Eingang zum AKW Krsko

BZÖ, FPÖ und ÖVP fordern AKW-Schließung

Die „sofortige Stilllegung“ bzw. „Schließung von Krsko“ forderten am Donnerstag BZÖ, FPÖ und ÖVP in ihren Aussendungen. Die „ständigen Zwischenfälle“ seien ein Beweis für den „maroden Zustand“ dieses AKW, hieß es von Johanna Trodt-Limpl vom BZÖ. Zusätzlich zum „höchsten Erdbebenrisiko in ganz Europa“ dürfe auch die Terrorgefahr nicht unterschätzt werden, sagte FPÖ-Obmann Gernot Darmann. Beide Parteien forderten Landeshauptmann Peter Kaiser auf, sich bei Slowenien und Kroatien für die Schließung einzusetzen. Die ÖVP nannte die Laufzeitverlängerung „gefährlich und unverantwortlich“, so Energiesprecher Franz Wieser.

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