Biomassewärme aus Liebenfels für Klagenfurt

Es gibt Pläne der Riegler-Zechmeister-Gruppe, Klagenfurt mit Wärme aus dem Biomassewerk in Liebenfels zu versorgen. Das neue Biomassewerk im Osten von Klagenfurt dürfte nämlich zu wenig Energie liefern. Es müsste eine zwölf Kilometer lange Leitung gebaut werden.

Die Riegler-Zechmeister-Gruppe schloss schon vor Jahren mit den Klagenfurter Stadtwerken einen Wärmeliefervertrag über 70 Megawatt. Nach Bürgerprotesten scheiterte das Werk im Norden von Klagenfurt. Ein zweites im Osten von Klagenfurt kann nun mit zwei Jahren Verspätung gebaut werden. Es wird voraussichtlich ab der nächsten Heizperiode zwischen 45 und 49 Megawatt in das Fernwärmenetz von Klagenfurt einspeisen können. Es fehlen also 20 bis 25 Megawatt auf die 70 Megawatt, die im Vertrag stehen.

Liebenfels könnte einspringen

Nun soll das Biomassewerk in Liebenfels im Glantal einspringen. Dazu sei das Werk dort groß genug, sagte Projektbetreiber Otto Zechmeister. Das Werk in Liebenfels versorgt derzeit zwei Drittel der Haushalte im Ort mit Wärme, sagte Bürgermeister Klaus Köchl (SPÖ). Das soll trotz der möglichen Lieferungen nach Klagenfurt so bleiben. Er stehe dem Projekt positiv gegenüber, betont Köchl.

Ursprünglich wurde das Werk mit Hackschnitzel des benachbarten Sägewerkes Hasslacher Drauland betrieben . Nach der Schließung des Sägewerkes muss die Biomasse mit Lkws nach Liebenfels gebracht werden. Von Liebenfels aus soll eine rund zwölf Kilometer lange Leitung nach Lendorf im Norden von Klagenfurt gebaut werden. Die Leitung soll entlang der Landesstraße am Fuße des Ulrichsberges nach St. Peter am Bichl und dann über Tentschach nach Emmersdorf und weiter nach Lendorf verlaufen, sagte Zechmeister.

Strafzahlung bleibt aufrecht

Bei den Stadtwerken Klagenfurt warte man auf die fertigen Pläne der RZ-Gruppe und die Genehmigungsverfahren, sagte Prokurist Heinz Koch. Nach Vorliegen dieser werde geprüft, wie die Einspeisung erfolgen und wie viel geliefert werden könne. Dann werde weiter entschieden, so Koch. Die schon lange vereinbarte Strafzahlung bleibe laut den Stadtwerken Klagenfurt aufrecht, da Otto Zechmeister und seine Gruppe nicht wie vereinbart schon bis 2015 die 70 Megawatt Wärme hatten liefern können. Wie hoch diese Strafzahlung am Ende ausfallen könnte, steht noch nicht fest.

Zechmeister geht davon aus, dass der Vertrag mit den Wärmelieferungen aus Liebenfels schon bald erfüllt werden könnte. Wie hoch die Investitionen sein werden, wollte er nicht sagen. Das Kraftwerk in Liebenfels ist im Besitz des Großindustriellen Cornelius Grupp. Er hatte vor etwas mehr als einem Jahr sechs Kraftwerke der RZ Gruppe übernommen, nachdem der Gesellschaft die Insolvenz gedroht hatte. Zechmeister ist jedenfalls zuversichtlich, dass das Fernwärmeprojekt Liebenfels - Klagenfurt schon bald umgesetzt werden könne.