Mit 71 Skisprung über 90-Meter-Schanze
Der rüstige Norweger Jan Willy Oskal erlernte das Skispringen zu einer Zeit, als der sogenannte Parallel-Stil dem Zeitgeist entsprach. Dieser wurde erst vor knapp 25 Jahren durch den heute gängigen V-Stil abgelöst.
Der Norweger Jan Willy Oskal beim Sprung über die 90-Meter-Schanze der Villacher Alpenarena eine gute Figur
„Wir springen bis es mit uns zu Ende geht“
Auch wenn er sich durch seine Technik von jüngeren Teilnehmern am 90-Meter-Backen unterscheidet mangelt es ihm nicht an Begeisterung für seinen Sport. Die Frage, ob das Springen - überhaupt in seinem Alter - nicht gefährlich sei, verneinte der 71-Jährige: „Ich glaube, es ist sicher. Deswegen werden wir auch springen bis es irgendwann mit uns ganz zu Ende geht.“
Jan Willy Oskal zeigte sich begeistert von der Veranstaltung in Villach: „Wir hatten hier ein großartige Zeit, wir sind mit allem sehr zufrieden.“
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Mit 44 zweite Skisprung-„Karriere“ gestartet
Auch die Geschichten hinter den anderen Teilnehmern sind zum Teil erstaunlich. Anton Zapf etwa ist 65 Jahre alt, als Dirigent international tätig und leitet ein Orchester in München.
Zapf: „Ich habe dann mit 44 Jahren wieder angefangen und bin erst dann auf die großen Schanzen gegangen. Ich habe dann auch das V gelernt, dass es früher eigentlich nicht gab. Mit 50 bin ich zum ersten Mal von einer 120-Meter-Schanze gesprungen.“
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Koch: Dritter Sieg bei Jung-Senioren
Kärntner Lokalmatador in der Klasse der 30- bis 35-Jährigen ist Martin Koch, der sich am Freitag mit zweimal 95 Metern bereits seine dritte Goldmedaille bei den Jung-Senioren holte.
„Es macht mir unglaublichen Spaß. Es stehen nicht die Medaillen im Vordergrund. Die Masters-Familie hält zusammen und hat Spaß. Das war definitiv einen Ausflug wert“, so Koch.
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Nachwuchs-Skispringer bei Goldi-Talente-Cup
Auch Andi Goldberger war in Villach am Start. Der 44 Jahre alte Oberösterreicher gewann in seiner Altersklasse mit der Tageshöchstweite von 95,5 Meter. Am Nachmittag stand er wieder einmal als Instruktor beim Goldi-Talente-Cup im Einsatz und eröffnete diesen mit einem Sprung. Konditionell habe er keine Probleme gehabt, sagte der ehemalige ÖSV-Gold-Garant danach, aber er habe sich über ein Brennen in den Atemwegen gewundert. Er sei die beißende Luft nicht mehr so gewöhnt wie früher einmal.
„Es sind Kinder dabei, die noch nie in ihrem Leben Skigesprungen sind. Da möchte ich schon die Schanze testen und auf Nummer sicher gehen, wie sie funktioniert, wie sich der Sprung anfühlt. Dann kann ich den Kindern besser vermitteln, wie man springt“, so Goldberger.
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Immer weniger Kinder können richtig Skifahren
An die hundert Kinder nahmen am Zeugnistag an der Veranstaltung Teil. Goldberger sieht es als Bestätigung für seine Bemühnungen, den Kindern die Begeisterung für seinen persönlichen Lieblingssport näher zu bringen. Dies werde immer schwieriger, weil in den Schulen oder seitens der Eltern gewisse Grundausbildungen, die man zum Skifahren benötigt, nicht mehr an die Kinder weitergegeben werden.
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Der SV Achomitz sei ein verlässlicher Partner für die Veranstaltung, so Goldberger: „Das sind alles ehrenamtliche Mitglieder, die sich einbringen und man merkt, dass die Mitglieder das Skispringen leben und es im Blut haben. Man kann nicht hoch genug einschätzen, wie wichtig ihr Engagement ist.“
Am Samstag findet in Villach zum Abschluss der Masters-Woche der Mannschaftsbewerb statt.