Schädlinge: Fichte und Esche bedroht

Schädlinge bereiten derzeit den Kärntner Waldbesitzern Sorgen. Besonders verbreitet ist derzeit der Fichtennestwickler, die Raupe höhlt die Bäume aus. Weiter akut ist auch das Eschensterben.

Braun verfärbte Fichtenbäume, die reihenweise ihre Nadeln verlieren, sind derzeit in den Kärntner Wäldern vermehrt zu sehen. Ursache dafür ist eine Schmetterlingsraupe, der Fichtennestwickler. Er legt im Sommer seine Eier in den Nadeln ab. Über die Herbst- und Wintermonate höhlen diese die Nadeln aus und seilen sich zum Boden ab. Bei den befallenen Bäumen gibt es Zuwachsverluste, einzelne Bäume können absterben.

Schädliche Wald Fichte Esche Fichtennestwickler

BFW

Befallene Fichtennadeln

Heuer ungewöhnlich viele Schädlinge

Der Schädling ist für die Forstwirte kein Unbekannter. Alle acht bis zehn Jahre mache er den Waldbauern zu schaffen, im Winter 2016/2017 sei er aber besonders stark vertreten, sagt Landesforstdirektor Christian Matitz. Von einem großflächigen Schaden könne nicht gesprochen werden, die Befallsherden habe man aber im Auge.

Im Sommer und Spätherbst seien die ersten Vorkommen im Bereich der Korlapen und Saualm bekanntgeworden, inzwischen gebe es auch Fälle in den Nockbergen, so Matitz. Vor allem zwischen 1.100 und 1.500 Metern Seehöhe gebe es Schäden. Die Gründe für das vermehrte Aufkommen des Fichtennestwicklers seien klimabedingt, sagt Forstdirektor Matitz. 2015 habe es einen heißen Sommer mit viel Niederschlag gegeben, das begünstige im Folgejahr die Verbreitung des Schädlings.

Eschensterben durch Pilz

Sorgen bereitet den Bauern derzeit auch der zunehmende Pilzbefall bei den Kärntner Eschen. Der Pilz Chalara Fraxinea, zu Deutsch das Weiße Stengelbecherchen, sei aus dem Osten nach Europa eingewandert, so der Landesforstdirektor. Der Befall endet meist tödlich für den Baum. „Junge Bäume sterben relativ rasch ab“, so Matitz. Um ein Aussterben der Baumart zu verhindern, versuchen Forscher nun, Samen von gesunden Bäumen zu ernten, um pilzresistente Nachkommen zu züchten.

Der Eschenpilz Hymenoscyphus fraxineus - auch "Falsches weißes Stengelbecherchen" genannt

ORF

Pilzbefall bei Esche

Als Folge des Eschensterbens mussten kürzlich die Donau-Auen bei Korneuburg gesperrt werden. Die Eschenwurzeln faulen, vermutlich aufgrund des Pilzbefalls, unmittelbar am Stamm ab, sodass der Baum jeglichen Halt verliert - mehr dazu in Donau-Auen bei Korneuburg weiter gesperrt.

Der Borkenkäfer bleibt lästig

Ein latentes Problem für die heimischen Wälder bleibt weiterhin der Borkenkäfer. Sorge mache vor allem sein massives Auftreten in den Nachbarländern Italien und Slowenien nach dem Eisregen vor zwei Jahren, sagt Landesforstdirektor Matitz. Der Befall im Grenzgebiet in den Karawanken sei groß. 2016 gab es deswegen auch mehr Schadensfälle in den Bezirken Völkermarkt und Klagenfurt. Die Witterung im Frühling wird entscheidend dafür sein, wie sich die Population entwickelt. Bleibt es trocken, spielt das dem Schädling in die Hände.

Borkenkäfer Befall Wald Forstbehörde

ORF

Borkenkäferbefall

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