30 Prozent mehr Eislauf-Unfälle

Heuer sind zahlreiche Seen in Kärnten zugefroren. Die negative Seite des Eislaufvergnügens: Es gab bislang um rund 30 Prozent mehr Unfälle. Das Glatteis kann heuer aber auch für Fußgänger sehr gefährlich sein.

Schon lange sind Eislauffans nicht mehr so auf ihre Rechnung gekommen, wie in diesem Winter. Zahlreiche Seen sind zugefroren, vor allem am Wochenende tummeln sich tausende Eisläufer auf den Eisflächen. Damit steigt aber auch das Unfallrisiko. Alleine im Unfallkrankenhaus Klagenfurt müssen derzeit um bis zu 30 Prozent mehr Patienten behandelt werden. „Die Ambulanzen sind voll, von in der Früh bis spät in die Nacht“, sagt Vinzenz Smekal, ärztlicher Leiter des Unfallkrankenhaus Klagenfurt.

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Am häufigsten verletzten sich Eisläufer bei Stürzen an den Armen. Brüche von Ellbogen, Speiche, Elle oder Handgelenk führen die Liste der Eislaufverletzungen an.

Ärzte raten zum Helm

Relativ häufig seien auch Gehirnerschütterungen, sagt Smekal. Immer mehr Eisläufer tragen deswegen einen Helm. „Vor allem Kinder sollten Helme tragen“, rät der Arzt. Schienen können auch helfen, die Gelenke zu schützen. Hier bestehe allerdings die Gefahr, dass der Knochen ober oder unter der Schiene bricht, so Smekal.

Silbersee Eislaufen

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Glatteis als Gefahr für Fußgänger

Schnee und Glatteieis machen aber auch Gehwege und Straßen für Fußgänger gefährlich. Besonders groß ist die Gefahr laut Ärzten für ältere Menschen. Sehr oft landen sie nach einem Sturz mit einem Oberschenkelhalsbruch im Krankenhaus. Österreichweit gibt es pro Jahr 10.000 Patienten mit einem Oberschenkelhalsbruch.

Todesgefahr Oberschenkelhalsbruch

15 bis 30 Prozent beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen Menschen ab 75, an einem Oberschenkelhalsbruch zu sterben. Wichtig sei deswegen eine rasche Behandlung, sagt der Vorstand für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt, Manfred Kuschnig.

Vitamin D, Kalzium und Bewegung seien vorbeugende Maßnahmen. Auch eine Fallschulung beim Orthopäden, Physio-Therapeuten oder Bewegungstrainern empfiehlt Kuschnig. Zudem sind Schuhe mit Profilsohlen oder Spikes ratsam. Für Krücken gibt es spikeartige Vorrichtungen. Zur Vorsicht rät Kuschnig bei der Verwendung von Rollatoren, auf glatten Flächen finden sie oft nicht genug Halt.

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