Apotheken wieder im Aufwind

Das befürchtete Apothekensterben blieb in Kärnten aus, auch weil verstärkt auf neue Produkte und Beratung gesetzt wird. Mit zwei Neueröffnungen in Klagenfurt dürfte der Sättigungsgrad hier aber erreicht sein, schätzt die Apothekerkammer.

Mit 560.000 Einwohnern dürfte Kärnten laut Gesetz 100 Apotheken haben, derzeit sind es 97. In Klagenfurt kamen in den letzten beiden Jahren zwei Apotheken dazu. Insgesamt gibt es in der Landeshauptstadt damit 25 Apotheken, sieben mehr als gesetzlich vorgesehen.

Die höhere Zahl in Klagenfurt sei „durchaus gerechtfertigt“, sagt Paul Hauser, der Präsident der Kärntner Apothekerkammer. Grund sei zum einen, dass es in Klagenfurt viele Fachärzte gebe. Außerdem kämen viele Patienten nach einer Behandlung im Klinikum Klagenfurt in eine der Apotheken.

Sujet Apotheke, Medikamente im Regal

ORF

Apotheken mussten sich umstellen

Noch vor einigen Jahren wurde ein Apothekensterben, auch bedingt durch immer billigere Medikamente, befürchtet. Dieses habe zwar nicht stattgefunden, die Apotheken hätten sich aber umstellen müssen, sagt Hauser. Neue Produkte und verstärkte Beratung hätten das Geschäft wieder angekurbelt.

„Keine Konkurrenz für Ärzte“

Eine Konkurrenz zur ärztlichen Beratung seien die Apotheken aber nicht, betont der Präsident der Apothekerkammer: „Wir versuchen abzuklären, ob es sich um eine leichte oder schwere Erkrankung handelt. Sicher ist das eine leichte Diagnose, aber da könnten sich Ärzte beschnitten fühlen.“ Letztlich gehe es, so Hauser, aber um die Gesundheit der Kunden, „wenn nötig, schicken wir sie zum Arzt.“

Derzeit müssen sich die Kärntner Apotheken ohnehin keine Sorgen um ihre Umsätze machen. In der Schnupfen- und Grippezeit herrscht in den Geschäften Hochsaison. Heuer gab es bei der Gebietskrankenkasse 60 Prozent mehr Krankmeldungen als im Vorjahr - mehr dazu in Ansturm auf Ärzte und Apotheken.