Hepatitis C: Behandlungskosten steigen
Volkskrankheiten nehmen zu und dadurch auch die Kosten für die Kärntner Gebietskrankenkasse. Die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheuma und Hepatitis C machen den Großteil der Kosten aus. 40 Millionen Euro im Jahr kosten Medikamente gegen Rheuma, chronische Darmerkrankungen und die orale Krebsmedikation, 32 Millionen gab die GKK im Vorjahr für die Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Bluthochdruck aus. Blutverdünnende Mittel, die Schlaganfällen oder Herzinfarkten vorbeugen, gehören ebenfalls dazu.
Hepatitis C: Wirksame, aber teure Behandlung
Besonders hoch ist der Anstieg der Kosten bei der Behandlung von Hepatitis C, eine Leberentzündung durch die Infektion mit dem Hapatitis C-Virus. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich durch den Kontakt mit infiziertem Blut oder Drogenbesteck, selten auch über andere Körperflüssigkeiten.
Zwölf bis 24 Wochen dauert die Therapie. Erst seit einigen Jahren gebe es Medikamente, die eine vollständige Heilung der Krankheit versprechen, so Margot Reiter von der GKK. Die Behandlung sei wirksam, aber sehr teuer: „Wir haben in zweieinhalb Jahren für 141 Patienten neun Millionen Euro ausgegeben. Das sind Therapiekosten pro Patient von rund 64.000 Euro. Das sind natürlich hohe Kosten und dadurch haben wir eine relativ hohe Heilmittelkostensteigerung im Jahr 2016.“
Weniger Generika-Rezepte in Kärnten
Sparmöglichkeiten sieht die GKK vor allem im Bereich der Generika. In Kärnten werden diese Arzneimittel, die eine Kopie eines Medikaments sind, das bereits unter einem Markennamen bekannt ist, seltener verschrieben, als in anderen Bundesländern. Bis zu 60 Prozent betrage der Generika-Anteil in anderen Bundesländern, Kärnten sei hier mit 47 Prozent Schlusslicht.
Generika seien letztlich eine Einstellungssache bei Medizinern und Patienten, sagt Reiter. Während manche Ärzte zu 90 Prozent Generika verschreiben würden, liege dieser Anteil bei anderen bei nur 19 Prozent, „da müsste man aufholen." Es müsse mehr Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die Qualität bei Generika meist dieselbe bleibe.