Cybercrime: Starker Anstieg in Kärnten

Am Donnerstagabend hat es in Klagenfurt eine Infoveranstaltung zu Internetkriminalität gegeben. Immer öfter werden Private und Firmen Opfer von Betrügern, die meist im Ausland sitzen. In Kärnten steigen die Anzeigen stark an.

Binnen weniger Minuten kann sich ein Hacker Zugriff zu einem Computer oder Smartphone verschaffen, ohne dass der jeweilige Benutzer davon etwas mitbekommt. Passwörter, Banktransaktionen oder E-Mails kann der Unbekannte mitlesen und auch für sich verwenden. Daten können gelöscht oder verschlüsselt werden. Vor allem bei Unternehmen kann es im schlimmsten Fall um die Existenz gehen.

Cybercrime Veranstaltung WKO

ORF

Polizei und Experten informierten bei der Cyber Security Night

Starker Anstieg in Kärnten

Die Polizei verzeichnet in der Kriminalstatisk, die nächste Woche veröffentlicht wird, einen massiven Anstieg bei Delikten im Bereich der Internet-Kriminalität. Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweis sagte dazu, Kärnten sei massiv betroffen, es gebe steigende Anzeigenzahlen und ständig neue Herausforderungen bei den Ermittlungen.

Ermittlungen laufen international

Sowohl das Landeskriminalamt aber auch das Bundeskriminalamt rüsten auf. Mit eigenen Ermittlungsgruppen wird versucht, die Cyber-Kriminalität etwas einzudämmen. Das sei allerdings ein schwieriges Unterfangen, sagte der Leiter der IT-Ermittler im Bundeskriminalamt, Leopold Löschl. Die Ermittlungen seien hier generell sehr aufwendig und meistens internationale. Man müsse sich mit anderen Polizeibehörden, Europol oder Interpol zusammensetzen, um Strategien auszuarbeiten.

Die Betrugsmaschen der Täter sind vielfältig und die Auftragsbücher der IT-Sicherheitsfirmen voll. Immer noch gehen aber viele Unternehmen fahrlässig mit dem Thema Netzwerksicherheit um, sagt Thorsten Jost, IT-Sicherheitssprecher der Wirtschaftskammer. Besonders bei kleinen oder mittleren Betriebe müsse man Bewusstsein schaffen.

Tipps der Experten

„Gratis W-Lan“: Kriminelle bieten an öffentlichen Plätzen wie Bahn- oder Flughäfen gratis W-Lan ohne Passwort mit ähnlich klingendem Namen wie das offizielle Netz an. Wenn man sich einwählt, werden Smartphone oder Tablet ausgespäht. Die Täter wollen vor allem an Passwörter für E-Banking oder Paypal kommen. Experten raten, sich nicht in unbekannte Netze einzuwählen. Wenn man sich doch einloggt, sollte man keine sensiblen Tätigkeiten verrichten, wie Bankgeschäfte online tätigen oder Einkaufen.

E-Mail-Anhänge

Aufpassen muss man generell bei E-Mails von unbekannten Absendern. Besondere Vorsicht ist geboten bei Mahnungen oder Rechnungen. Keine .zip-Dateien öffnen, die man nicht erwartet. Viele Betrügermails sind voller Fehler, teilweise online übersetzt. Banken und Kreditkartenfirmen bitten nie per E-Mail um sensible Daten oder Passwörter.

Backups anlegen

Wer seine Daten regelmäßig sichert - ob am PC der Smartphone - verliert im Fall des Falles nicht alles. Eine Sicherung sollte vom PC immer getrennt sein (externe Festplatte oder andere Speichermedien).

Passwörter wechseln

Passwörter dürfen nicht zu einfach sein und Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen enthalten. Nicht ein Passwort für mehrere Anwendungen nehmen. Bei Geräten mit Passwortschutz wie Routern nicht die Werkseinstellungen belassen sondern selbst ein Passwort eingeben. Passwörter regelmäßig wechseln. Antivirussoftware aktuell halten, Betriebssystem updaten.

Sich generell überlegen, ob man internetfähige Geräte wie Fernseher oder Kühlschränke wirklich benötigt bzw. Verbindung trennen, wenn sie nicht mehr gebraucht wird.

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