Regierung will Turboladerkäufer unterstützen

Der geplante Verkauf des Bosch-Mahle-Turboladerwerks in St. Michael ob Bleiburg ist am Dienstag Hauptthema in der Regierungssitzung gewesen. Man will einen Käufer unterstützen, die Möglichkeiten sind aber beschränkt.

Die 700 Mitarbeiter des Werks erfuhren am Montag von dem geplanten Verkauf. Die Eigentümer, Bosch-Mahle, wollen nicht mehr investieren, dazu seien die Stückzahlen im Gegensatz zur Konkurrenz zu gering - mehr dazu in Bosch und Mahle verkaufen Werk in St. Michael.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte am Dienstag, er sei von den Verkaufsplänen überrascht. Vor zwei Monaten erst sei er zu Besuch im Werk gewesen und habe einen positiven Eindruck erhalten. Das Produkt und die Mitarbeiter hätten weltweit einen guten Ruf. Er habe Werk und Mitarbeitern eine enge Zusammenarbeit zugesagt. Man sollte jetzt aber keine Panik machen. Innerhalb der bescheidenen Möglichkeiten des Landes könne man möglichen Käufern nur zeigen, dass er in eine gute Struktur, in eine erschlossene Gegend investiere. Das Land habe die Bereitschaft, Hilfestellung zu leisten, wo es möglich sei.

Mahle Turbosystems St Michael Winter

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Standort für Käufer attraktiv machen

ÖVP-Wirtschaftslandesrat Christian Benger sagte, er habe das Werk am Montag besucht und gesehen, wie groß die Betroffenheit sei. Turbosystems sei nach dem Mahle Filterwerk (das nicht vom Verkauf betroffen ist; Anm.) der zweitgrößte Arbeitgeber in der Region. Benger sagte, man müsse alles unternehmen, um den Standort für einen Käufer attraktiv zu halten. Landesrat Rolf Holub (Grüne) sagte, man müsse sich anschauen, wer der Käufer sei und ob er das Werk hier belassen wolle. Man werde auf jeden Fall in Kontakt bleiben, denn das Land gebe die Rahmenbedingungen vor.

Betriebsrat hofft auf Standortsicherung

Betriebsrat Klaus Deiser sagte, man wolle eine Standortsicherung für St. Michael erreichen, auch einen Kündigungsschutz für einen gewissen Zeitraum, darüber wolle man verhandeln. Nach Bekanntgabe der Verkaufspläne habe es lange Gesichter gegeben, aber derzeit könne man ja über Käufer noch gar nichts sagen. Man arbeite einmal weiter, die Kunden seien ja zufrieden und man habe ein Produkt, das sich am Markt sehen lassen könne, so Deiser.

FPÖ-Obmann Gernot Darmann wies in einer Aussendung auf die Wichtigkeit des Werks und der 700 Arbeitsplätze hin. Kaiser und Benger sollten sich direkt an die Eigentümer wenden und alle Möglichkeiten für den Weiterbestand, den Standort und Hilfestellungen für Käufer ausloten.