Großes Ehrenzeichen für Werner Schneyder

Der Kabarettist und Autor Werner Schneyder feiert am 25. Jänner 2017 seinen 80. Geburtstag. Am Sonntag wurde ihm das Große Ehrenzeichen des Landes Kärnten verliehen. Schneyder wuchs in Klagenfurt auf und hat einen Wohnsitz am Millstätter See.

In seiner Rede bei der Matinee im Casineum Velden betonte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) dass Schneyder immer eine enge Beziehung zu Kärnten behalten und das Land nie vergessen habe. Er sei in seinem Herzen ein wirklicher Kärntner geblieben, der immer wieder mit kritischem Blick, innovativ und politpoetisch zeige, in welche Richtung es gehen solle.

Wernder Schneyer 80 Casineum

ORF

Eine schöne Liebeserklärung an Kärnten gebe es in seinem Buch „Gespräch unter zwei Augen“, wo er über seine Herkunft geschrieben habe: „Wie hätte ich je auf die Idee kommen können, dass es woanders auch schön sein kann?“ Kaiser danke Schneyer für seine Kritik, die „wichtig und notwendig“ sei, um in Gesellschaft sowie Kunst und Kultur weiterzukommen.

Schneyder: Danke mit Rührung

„Danke, durchaus mit einiger Rührung“, sagte Schneyder und hinterfragte, welche Verdienste zu dieser Ehrung geführt hätten. Er sei ein innerkärntnerischer Kosmopolit, der, wenn der KAC das Playoff nicht erreiche, nicht zu jenen zähle, die dann sagen würden: „Jetzt können alle Meister werden, nur nicht Villach, sondern ich sage: Wenn nicht der KAC, dann der VSV.“

Wernder Schneyer 80 Casineum

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Weiters habe er in früheren Zeiten im Ausland jahrelang ertragen müssen, dass Kärnten pauschal diffamiert worden sei. „Ich habe dann Kärnten mit Zähnen und Klauen verteidigt und über seinen kulturellen musischen Ausstoß referiert“, so Schneyder.

Werner Schneyder Leben

Werner Schneyder wurde 1937 in Graz geboren, wuchs in Klagenfurt auf, studierte in Wien Publizistik und Kunstgeschichte. Daneben arbeitete er als Journalist und Barsänger. Nach der Promotion schrieb er Werbetexte. Über Annahme eines Theaterstücks wurde er als Dramaturg beim Landestheater Salzburg engagiert. Er schrief für den Hörfunk Features und Hörspiele, verfasste Theaterkritiken und politische Tagesgedichte für Zeitungen. Mit Partner Dieter Hildebrandt war er als Kabarettduo erfolgreich.

Der literarische Weg begann mit Politlyrik und Aphorismen. Es folgten Satiren und Erzählbände, ein literarisches Porträt „Erich Kästner – ein brauchbarer Autor“, zwei Auswahlbände, der Bericht über eine Theaterarbeit, der Gedichtband „Reimzeit“, der Essayband „Ansichten eines Solisten“, das Selbstporträt „Ich, Werner Schneyder – meine zwölf Leben“, nach dem Tod seiner Frau Ilse „Krebs – eine Nacherzählung“. Zuletzt erschien „Gespräch unter zwei Augen. Dialog eines Lebens“. Schneyder war auch als Bühnenschauspieler tätig.

Schneyder erhielt u.a. den „Johann-Nestroy-Ring“ der Stadt Wien, den „Deutschen Kabarettpreis“, den „Bayrischen Kabarettpreis“, den „Stern der Satire des deutschen Kabarettarchivs“, den „Salzburger Lebensstier“, das „Große Verdienstzeichen“, den „Goldenen Rathausmann“ und das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.

Interview on demand

Werner Schneyder plauderte mit Tono Hönigmann am Sonntag in Radio Kärnten über sein Leben.

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