Kritisches Theater ARBOS wird 25
Herbert Gantschacher wurde in Feldkirchen geboren. In der Vergangenheit hatte er es mit der Kärntner Kulturpolitik nicht leicht, sagte er. Eine zehnjährige Durststrecke dürfte nun vorbei sein: „Wir sind dank des Landeshauptmannes und des Landtagspräsidenten wieder Kulturbotschafter des Landes Kärnten im Ausland geworden.“ Wie zuletzt bei Veranstaltungen in St. Petersburg.
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Bewusst politisches Theater
Erfolgsproduktionen wie die Oper „Der Kaiser von Atlantis“ wurden seit der Uraufführung 1993 in Prag auf der ganzen Welt gezeigt. Gantschachers Theater ist politisch: gegen den Krieg, gegen Nationalsozialismus und gegen Tyrannei - seit 25 Jahren in 154 Produktionen. Eine Lektion möchte der Kärntner Theatermacher aus seiner Erfahrung mit Künstlerinnen und Künstlern aus verschiedensten Kulturen den Politikern gerne mit auf den Weg geben: „Es gibt eigentlich nie ein Problem, um wenn es ein Problem gibt, kommt immer gleich die Lösung. Es kommt keine Wadlbeißerei vor, jeder hat das ziel, gemeinsam das Beste erreichen zu wollen.“
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Keine Gesprächsbasis mit Freiheitlichen
Keine Wadlbeißereien aber dafür auch keine Gesprächsbasis gab es zwischen Gantschacher und den früheren Kärntner Kulturreferenten der FPÖ. „Das hat keinen Sinn“ erkannte der Theatermacher damals sehr rasch und verlegte seinen Arbeitsschwerpunkt nach Wien. Seit einigen Jahren arbeitet er wieder häufiger in Kärnten. Immer wieder wie auch bei dem DADA-Antikriegsstück „Onafhankelijkheit“ mit gehörlosen Darstellerinnen und Darstellern.
Qualität und Leistung stehen bei Gantschacher an erster Stelle. Wer international erfolgreich sein will, müsse sehr fleißig sein, betont Gantschacher. Das Stück „Onafhankelijkheit“ wird Mittwochabend als Gastspiel an der neuen bühne villach erstmals in Kärnten gezeigt. Weitere Aufführungen gibt es bis 21. Jänner.