Viele Unklarheiten bei neuer Hundeabgabe

Wer seinen Hund ausbildet, soll künftig weniger Hundeabgabe zahlen, so der Plan der Landesregierung. Wie der verpflichtende Besuch der Hundeschule kontrolliert werden soll und was das neue Gesetz im Detail vorsieht, ist allerdings noch unklar.

Ob eine Hundeabgabe eingehoben wird und wie hoch sie ausfällt, entscheiden in Kärnten die Gemeinden. Für Hunde, die weder als Wachhund gehalten werden, noch für die Ausübung eines Berufes dienen, liegt die Hundeabgabe in den Kärntner Kommunen im Schnitt zwischen 20 und 40 Euro. Mit dem neuen Gesetz soll sich das nun ändern. Festgelegt werden soll eine Mindestabgabe von 50 Euro. Für Hundebesitzer, die mit ihrem Tier eine Hundeschule besuchen, halbiert sich die Abgabe.

Landtag muss noch entscheiden

Im Dezember wurde dafür in einer Regierungssitzung eine Änderung des Hundeabgabegesetztes beschlossen – mehr dazu in Weniger Steuern, wenn Hund Schule besucht. Nun muss noch der Landtag darüber entscheiden. Die Pläne der Regierung lassen allerdings noch viele Fragen offen, etwa, wie der verpflichtende Besuch der Hundeschule kontrolliert werden soll. Im Ausschuss für Finanzen soll am Dienstag das erste Mal darüber diskutiert werden.

Einsatzhunde bleiben befreit

Ausgenommen von der Hundeabgabe sollen weiterhin Blinden,- Wach- und Diensthunde sein. Darunter sollen künftig aber auch Hunde von Rettungsorganisationen, Berufsjägern oder Jagdaufsehern fallen. Wie die Gesetzesänderungen in der Praxis allerdings umzusetzen sind, muss erst ausverhandelt werden. Der Gemeindebund sieht bereits einen hohen Verwaltungsaufwand auf die Kommunen zukommen, etwa wenn es darum geht, die Hunde richtig zu erfassen. Auch zum Ausbildungsnachweis sind noch Fragen offen.

In den vergangenen Jahren stiegen die Einnahmen der Kommunen durch die Hundeabgabe stetig. Waren es im Jahr 2012 noch 675.000 Euro, sind es im Jahr 2014 bereits 720.000 Euro gewesen, zeigt die Statistik des Landes.

FPÖ: Trifft die Falschen

Tierschutzreferent Gernot Darmann (FPÖ) kritisierte die geplanten Änderungen zur Hundeabgabe. Die Erhöhung würde vor allem Kleinverdiener und Pensionisten treffen, daher habe er die Pläne in der Regierung abgelehnt, so Darmann. Für alte Menschen ist der Hund oft das Wichtigste im Leben, nun sollen sie noch mehr dafür bezahlen. Denn teure Hundekurse könnten sie sich auch nicht leisten, da helfen Abgabebegünstigungen auch nichts.