Aus für Plastiksackerln im Supermarkt

Das kostenlose Plastik-Sackerl wird zum Auslaufmodell. Seit 1. Jänner verzichten viele große, heimische Supermarktketten freiwillig darauf. Laut Konsumentenschützern kommen Permanenttragetaschen trotz der höheren Anschaffungskosten langfristig günstiger.

Aufmerksamen Konsumenten wird bereits aufgefallen sein, dass es an den Kassen vieler heimischer Geschäfte keine Plastiksackerln mehr zu kaufen gibt. Diese Geschäfte kommen damit einer Vereinbarung nach, die im Sommer mit dem Umweltministerium und Umweltschutzorganisationen getroffen wurde. Sie soll dazu beitragen, eine EU-Richtlinie umzusetzen, die ab 2019 gelten soll. Sie sieht eine Reduktion der Plastiksackerl und ein Ende der kostenlosen Abgabe vor.

REWE: Nur mehr Restbestände im Umlauf

In den Filialen des REWE-Konzerns etwa werden derzeit nur mehr Restbestände verkauft, Nachbestellungen gibt es keine mehr. Tanja Dietrich-Hübner, Leiterin der Nachhaltigkeitsabteilung bei REWE, sagt, die letzten Sackerl wurden Ende 2016 ausgeliefert. Man wolle so bald wie möglich das Thema Plastiksackerl - aus ökologischen Gründen - „zu Grabe tragen“.

Obstackerl bleiben vorerst erhalten

28 Millionen Platiktragetaschen will der REWE Konzern künftig einsparen. Ausgenommen von dieser Vereinbarung sind die Obstsackerln, also die durchsichtigen Beutel aus dünnem Plastik. Die wird es weiterhin geben, da es noch keine vernünftige Alternative gebe, die die Hygienestandards erfüllen oder die Sichtbarkeit der Produkte gewährleisten würde.

Für Umweltschützer geht die freiwillige Vereinbarung daher nicht weit genug. Auch Herwig Höfferer von der Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer Kärnten kritisiert, dass die Richtlinie immer mehr aufgeweicht wurde: „Man kann genauso gut die Produkte, die man an der Obsttheke kauft, ebenfalls mit einem eigenen Sackerl transportieren, so wie die zusätzlichen anderen Waren. Daher ist schon zu hinterfragen, wieso genau dort die Sackerl bleiben dürfen.“

Vorteile trotz höherer Anschaffungskosten

Auf den Konsumenten kommen durch die Umstellung von Plastik auf Permanent- oder Papiertragetaschen Mehrkosten zu. Höfferer: „Die Unternehmen verrechnen 20 bis 40 Cent für ein Plastiksackerl, das sonst üblicherweise von den Konsumenten weggeworfen und nur einmal verwendet wird. Die anderen Sackerl sind sicher in der Erstanschaffung etwas teurer, aber wenn man sie zum Beispiel im Auto lässt und dann immer wieder verwendet, kommt das über das Jahr billiger“, sagt der Konsumentenschützer.

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