Kärntner Lkw-Lenker stoppten Geisterfahrer

Zwei Kärntner Lkw-Lenker haben am Freitagabend in Niederösterreich einen Geisterfahrer gestoppt: Er war auf der Südautobahn nach einem Verkehrsunfall mit Sachschaden davongefahren. Die beiden Kärntner blockierten die Fahrbahn und stoppten ihn.

Der 51 Jahre alte Geisterfahrer streifte bei Wiener Neustadt ein entgegenkommendes Auto, beide Lenker blieben unverletzt. Der Mann ließ sich von dem Unfall aber nicht beirren und fuhr weiter. Nach weiteren vier Kilometern Fahrt kamen die beiden Lkw-Fahrer Christian Brunner aus der Gemeinde Magdalensberg und Markus Egger aus St. Veit an der Glan ins Spiel, die auf dem Autobahnabschnitt unterwegs waren und gerade über die Freisprechanlage miteinander kommunizierten.

LKW Fahrer

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Christian Brunner und Markus Egger

Fahrbahnen mit Lkws blockiert

"Ich sagte zu Markus, dass ich im Radio gehört hatte, dass genau auf unserer Strecke ein Geisterfahrer unterwegs sei. Kaum hatte ich ausgesprochen, sagte er zu mir: Schau, da kommt er schon. Wir schalteten die Warnblinkanlage ein, mein Kollege fuhr auf die linke Spur und ich ihm nach“, schildert Brunner. Sie stellten die Lkw quer und blockierten so die Autobahn für den nachkommenden Verkehr. „So gelang es, den Geisterfahrer einzubremsen und zu stoppen“, sagt Brunner.

"Man weiß nie, wie so jemand reagiert

Der Mann wollte danach davonlaufen. Es sei ihnen aber gelungen, ihn festzuhalten und mit dem Handy die Polizei zu verständigen. Egger sagte, er habe kein mulmiges Gefühl bei der Aktion gehabt; „Ich habe gesagt, probieren wir es einfach. Du ziehst einfach hinüber und versuchst, ihn zu stoppen. Als wir dann auf ihn zugefahren sind, dachte ich schon: Hoffentlich geht das gut, und hoffentlich bleibt er wirklich stehen. Man weiß ja nie, wie so jemand reagiert. Gott sei Dank war das dann tatsächlich so, dass er stehengeblieben ist, weil er sich wohl gedacht hat, dass er gegen zwei Lkws sowieso keine Chance haben würde.“

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Geisterfahrer machte verwirrten Eindruck

Beide seien froh, durch ihr couragiertes Einschreiten einen Unfall verhindert zu haben. „Es war am Abend relativ viel Verkehr auf der A2. Gott sei Dank ist es gutgegangen.“ Der Geisterfahrer war nicht alkoholisiert. Da er aber einen stark verwirrten Eindruck machte, wurde er von der Polizei in die psychiatrische Abteilung des Landesklinikums Baden gebracht - mehr dazu in Zwei Lkw-Fahrer stoppten Geisterfahrer auf A2.