Anwalt und Makler wegen Untreue vor Gericht

Am Freitag sind ein ehemaliger Anwalt und ein Immobilienmakler vor Gericht gestanden. Ihnen wird im Zusammenhang mit einem sozialen Bauvorhaben Untreue und Veruntreuung begangen zu haben. Der Schaden soll fast 800.000 Euro betragen.

Dem 58-jährigen Ex-Anwalt legte Staatsanwältin Heidrun Endisch gleich eine ganze Reihe von Vorwürfen zur Last. Er habe sich selbst unrechtmäßig Honorare für seine Betreuung von Bauvorhaben überwiesen, obwohl die vereinbarten Kriterien nicht erfüllt gewesen seien. Außerdem habe er erstrittene Mandantengelder nicht weitergeleitet. Insgesamt habe er einen Schaden von 725.000 Euro zu verantworten.

„Wegen Burn Out Konto nicht mehr überwacht“

Der Mann bestritt, sich bei den Bauvorhaben unrechtmäßig bereichert zu haben. Wortreich erklärte er Richter Gernot Kugi, wie und warum alles korrekt abgelaufen sei, berichtete von Vereinbarungen und deren Abänderungen. Einzig die Sache mit den nicht weitergeleiteten Mandantengeldern stimme, da sei er schuldig. Er habe ein Burnout gehabt, wegen dem er in weiterer Folge seine Funktion als Rechtsanwalt zurückgelegt habe. „Ich war nicht mehr in der Lage, meinen Job zu machen.“ Sein Konto habe er nicht mehr überwacht.

Makler soll Geld abgezweigt haben

Der zweite Angeklagte, ein pensionierter Immobilienmakler war für die Behindertenorganisation Lebenshilfe tätig. Er soll laut Staatsanwältin 114.600 Euro bei einem Wohnbauprojekt für sich selbst abgezweigt haben, für das er sowohl für den Auftraggeber Lebenshilfe als auch als faktischer Geschäftsführer des Bauträgers auftrat. Der 66-jährige Pensionist bekannte sich nicht schuldig. Das Geld sei sehr wohl für den Bau verwendet worden. Dafür könne er auch Belege vorlegen. Weitere Verhandlungstage waren geplant.

Links: