Bundesquartiere nur zu 25 Prozent ausgelastet

Vor rund einem Jahr waren die Flüchtlingsquartiere in Kärnten berstend voll. Derzeit sind die Bundesquartiere nur zu einem Viertel ausgelastet, rund 4.700 Flüchtlinge befinden sich in der Grundversorgung.

Im Dezember 2015 wurden in Klagenfurt die Baumaxhalle am Südring und bald darauf die Siriushalle für Flüchtlinge geöffnet, jeweils mit 450 Betten. Jeder einzelne Platz wurde dringend benötigt. Heute sind in der Baumaxhalle 137 Betten belegt, in der Siriushalle 112. Beide sind Quartiere des Bundes, zwei von insgesamt sechs in Kärnten.

Otmar Roschitz, Verantwortlicher für die Bundesquartiere in Kärnten, sagte, man habe das Verteilerquartier in Ossiach, wo Erstankömmlinge versorgt werden, dort bleiben sie vier bis fünf Tage. Sie werden dann in andere Quartiere weiterverlegt. Es gebe auch noch andere Betreuungsstellen, wo spezielle Asylwerber untergebracht werden. Es hänge vom Verfahrensstand ab, wie lange ein Flüchtling in Bundesbetreuung bleibe, so Roschitz.

Größte Gruppe sind Afghanen

Die meisten der insgesamt knapp 4.700 Flüchtlinge in Kärnten - unter ihnen auch 170 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge - sind in Landesquartieren untergebracht. Was die Nationalitäten betrifft, so sind die Afghanen mit mehr als 2.000 Flüchtlingen die weitaus größte Gruppe, gefolgt von Syrern und Irakern. Pro Woche werden derzeit zwischen 50 und 70 Asylanträge gestellt.

Immer wieder greift die Polizei in gemeinsamen Schwerpunktaktionen mit italienischen Beamten Menschen auf, die illegal im Land sind. Heuer gab es bisher 232 solcher Aufgriffe. Einige sind in einem anderen Land bereits registriert, dürften aber nicht ausreisen. Bei einigen findet die Polizei weder Papiere noch eine Registrierung im Computer.

Polizeisprecher Rainer Dionisio sage, wenn gar nichts geklärt sei, müssten sie vorerst einmal in Schubhaft. Sie kommen nach Villach oder Vorderberg. Das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl müsse dann feststellen, wer die Menschen seien, das sei langwierig. Dann erst könne man sagen, ob diese Menschen überhaupt Asyl beantragen dürfen oder nicht.

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