Honigfest: Imker kritisieren Gemeinde

Der Bienenzuchtverband hat das Honigfest in Hermagor abgesagt. Nun soll es dem Willen der Politik nach in Feldkirchen stattfinden und überraschenderweise auch in Hermagor mit neuem Veranstalter. Die Imker kritisieren: Das Fest sei gewachsen, die Unterstützung nicht.

13 Jahre lang wurde das Honigfest vom Bienenzuchtverein Hermagor ausgerichtet. Aus den anfänglich 2.000 Besuchern wurden Schätzungen zufolge zuletzt rund 20.000 Gäste. Am Mittwoch gab der Vorstand nun überraschend bekannt, dass es 2017 kein Honigfest geben werde. Grund für den Entschluss seien die immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen in der Organisation und Finanzierung, sagt Imkerei-Obmann Arno Kronhofer: „Es ist uns einfach über den Kopf gewachsen, wir schaffen das nicht mehr. Aus einem kleinen Fest hat sich eines mit einer Riesen-Dimension entwickelt. Man braucht immer mehr Personalressourcen, die Auflagen werden immer größer, vor diesem Hintergrund schaffen wir das mit dieser Struktur nicht mehr.“

Gleichzeitig lässt Kronhofer auch Kritik an der fehlenden Unterstützung der Gemeinde Hermagor durchklingen. „Das Fest ist gewachsen, die Unterstützung der Gemeinde ist die gleiche geblieben. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen. Vielleicht hat man das nicht ernst genug genommen.“

Agrarlandesrat: Honigfest muss auch 2017 stattfinden

Nun soll - nach dem Willen von Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) - die Stadt Feldkirchen einspringen. „Wir wollen nicht eine Bezirksstadt gegen die andere ausspielen. Aber das Honigfest muss es weiterhin geben. Die Hermagorer haben nun Zeit, sich zu orientieren und auch der Bürgermeister der Stadt Hermagor kann an einer Lösung in dieser Zeit arbeiten.“

Die Stadt Feldkirchen werde deshalb in Abstimmung mit dem Landesverband für Bienenzucht und den örtlichen Imkern einspringen und das Kärntner Honigfest 2017 ausrichten, so Benger. Das Land werde das Fest auch wie bisher unterstützen.

Landesverband überrascht über „dramatisches Echo“

Diese Vorgehensweise sei auch mit dem Obmann des Landesverbandes Arno Kronhofer, abgesprochen worden. Von Kronhofer hieß es gegenüber dem ORF, es stehe natürlich jeder Bezirksstadt frei, ein Honigfest auszurichten - mit dem ursprünglichen Honigfest habe das aber nichts zu tun. „Wir sind mehr als überrascht über das dramatische Echo unserer Honigfest Absage. Wir möchten noch einmal wiederholen, dass wir die Organisation bei derzeit herrschenden Rahmenbedingungen einfach nicht mehr geschafft haben und uns daher für eine Absage entschieden haben.“ Mit der Veranstaltung in Feldkirchen hätten die Hermagorer Imker organisatorisch nichts zu tun.

Überraschter Bürgermeister will anderen Veranstalter

Gleichzeitig will der Obmann des Imkerverbandes nicht ausschließen, dass es in den kommenden Jahren wieder ein Honigfest in Hermagor geben wird. Voraussetzung dafür wäre allerdings ein notwendiger Schulterschluss aller Beteiligten inklusive Gemeinde, so Kronhofer. Hermagors Bürgermeister Siegfried Ronacher (SPÖ) versteht die Kritik der Imker nicht und weist diese zurück. Man hätte das Fest immer unterstützt, das Geld sei über die Jahre auch mehr geworden. Für ihn sei die Absage des Honigfestes deshalb überraschend gekommen.

Ronacher zufolge werde es auch in diesem Jahr ein Honigfest in Hermagor geben - allerdings mit einem neuen Veranstalter. Wer das sein wird, will Ronacher noch bekannt geben.