Kärntner Herzstück für Elbphilharmonie

In der Elbphilharmonie, dem neuen Hamburger Wahrzeichen, steckt tonnenweise Kärnten: Die Firma Haslinger hat den frei schwingenden Stahlbau für das Herzstück, den Konzertsaal, gebaut und sorgt damit für perfekte Akustik.

Die Elbphilharmonie im Hamburger Hafen ist als gläserne Welle gebaut worden. Es ist ein 110 Meter hohes, architektonisches Ausnahmeprojekt, dessen zwei Konzertsäle ein Herzstück aus Kärnten besitzen. Das Feldkirchner Unternehmen Haslinger hat den Stahlbau für mehr als 2.000 Besucher konstruiert, gefertigt und montiert. Für den guten Ton im Inneren musste der 12.500 Tonnen schwere Saal vom Betonbau entkoppelt werden.

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Konzertsaal lagert auf Federpaketen

Haslinger-Geschäftsführer Arno Sorger: "Der Stahlbau des Konzertsaales wurde auf Federpaketen gelagert und errichtet, damit Schwingungen von außen – etwa, wenn ein Schiff auf der Elbe vorbeifährt – die Akustik im Inneren unbeeinflusst lassen und es eine eigene akustische Welt bleibt.“

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Die Firma Haslinger aus Feldkirchern lieferte den Stahlbau für den großen und kleinen Konzertsaal. Ein spannender Auftrag und eine große Herausforderung

Das Projekt war Millimeter-Arbeit für die 300 Kärntner Beschäftigten - zusammengebaut wurde der Stahl in Kärnten, erst dann ging es damit nach Hamburg. Auch der Stahlbau für den kleinen Konzertsaal und die Treppe im Foyer des Musikpalastes kommt aus Feldkirchen.

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Misstöne in Harmonie aufgelöst

Zu spüren bekommen hat das Feldkirchner Unternehmen aber auch die Misstöne um die Elbphilharmonie. Der Bau verzögerte sich jahrelang, die Kosten stiegen um das zehnfache auf 800 Millionen Euro an. Pläne und Ausschreibungen passten zuerst nicht zusammen, die Stahlkonstruktion sei letztlich weit aufwändiger als geplant gewesen. „Das hat dazu geführt, dass wir statt 1.400 Knotenverbindungen mehr als 14.000 ausgeführt haben, will sich die Konstruktionsteile geschnitten haben. Statt zehn Monate waren wir fast vier Jahre untrwegs.“

Elbphilharmonie Hamburg Haslinger Stahlbau

APA/dpa Christian Charisius

Weltweite Aufmerksamkeit

Für das international tätige Unternehmen war die Elbphilharmonie zwar nicht der bisher größte Auftrag, aber einer, der weltweit große Aufmerksamkeit generiert. „Wir als ausführende Firma sind – trotz aller Schwierigkeiten, die es gab - im Nachhinein froh, dabei gewesen zu sein und auch ein bisschen stolz darauf.“

Elbphilharmonie Hamburg Haslinger Stahlbau

APA/dpa Christian Charisius

Der Betriebsausflug in die fertig gestellte Elbphilharmonie ist deshalb bereits geplant. Bei Haslinger wird unterdessen bereits der nächste internationale Großauftrag abgearbeitet: Eine Riesen-Produktionshalle für die norddeutsche Stadt Cuxhaven.

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