Airbnb: Nur ein Fünftel zahlt Abgaben

In Villach sind bei Kontrollen der Finanz vier Vermieter entdeckt worden, die keine Fremdenverkehrsabgabe oder Einkommensteuer abgeführt haben. Sie boten ihre Wohnungen über die Onlineplattform Airbnb an. Nur ein Fünftel zahlt die Abgaben.

Mehr und mehr Menschen versuchen sich als Vermieter. Oft wird nicht nur ein Zimmer, sondern gleich das ganze Haus vermietet. Aber nur ein Bruchteil der privaten Vermieter zahlt laut Schätzungen die Fremdenverkehrsabgabe. Die Ermittler kamen den Villachern durch Bilder auf der Internetplattform auf die Spur.

Emil Pinter von der Geschäftsgruppe Finanz und Wirtschaft der Stadt Villach sagte, es gehe vor allem um die Gleichbehandlung der Steuerpflichtigen. Die Stadt Villach habe von den Fremdenverkehrsabgaben keine Einnahmen, sie gingen an das Land und die Tourismusverbände. Es gehe um die Nächtigungs- und Ortstaxe und auch um die Einkommensteuer.

Private Vermietung immer populärer

Zahlen aus Wien belegen die steigende Popularität der Onlinevermieter. Sie hätten innerhalb eines Jahres um 70 Prozent zugenommen, 8.400 Angebote würden österreichweit gelistet, heißt es von der Hoteliervereinigung Österreich (ÖHV). Nur ein Fünftel führt Schätzungen zufolge auch die Orts-, Kur- und Nächtigungstaxen ab.

Eine Handhabe dagegen habe man nicht, sagte Pinter. Eine gesetzlich einheitliche Regelung sei so gut wie nicht umsetzbar, und Kontrollen seien nur schwer möglich. Eigentumswohnungen dürften laut Gesetz nur dann über derartige Plattformen vermietet werden, wenn zuvor alle Hauseigentümer zustimmten, so der Oberste Gerichtshof (OGH) 2014 in einem Urteil. Die vier Villacher zahlten die Abgaben bereits nach.