Hoteliers in Sorge: Kein Schnee in Sicht

Der bisher schneearme Winter sorgt für Gänsehaut unter Kärntens Touristikern. Der Start in die Wintersaison war gut, mittlerweile sind die Erwartungen spürbar gedämpft. Die Pisten werden zwar beschneit, doch Naturschnee ist für den Erfolg entscheidend.

Winter für Winter die gleiche Schlagzeile: Der Schnee in Kärnten bleibt aus oder lässt zumindest sehr lange auf sich warten. Egal, wo man hinschaut, mit Ausnahme der Skiregionen im Norden des Landes sind nur die Skipisten weiß. Die Landschaft ringsum ist braun gefärbt. Generell bietet Kärnten momentan nicht das, was sich Urlauber unter einem Winterparadies vorstellen.

Plus im Winter 2015/16

Von Jänner bis November verzeichnete die Kärnten Werbung ein Plus von 5,1 Prozent bei den Nächtigungen gegenüber dem Jahr davor. Die Dezember-Zahlen liegen noch nicht vor.

„Menschen wollen Winterlandschaft“

Das wirkt auch auf die Buchungen aus. Ein gewisser Grundstock sei zwar da, was fehle, seien aber die Kurzentschlossenen. Die lassen sich vom Wetter inspirieren und buchen meist nur dann, wenn alles winterlich weiß ist. Sigismund Moerisch, Sprecher der Kärntner Hotellerie, sagte, die Menschen wollten eine Winterlandschaft. Entweder sie wollten Sonne und Meer oder sie wollten Winter, und da gehöre der Schnee dazu. Da habe Kärnten gegenüber den anderen Bundesländern große Nachteile. Für ihn ist das Skifahren bzw. Snowboarden alternativlos. Ersatzprogramme wie Schlittenfahren oder Schneeschuhwandern funktionieren ohne Schnee ja auch nicht.

Hohe Kosten für Beschneiung

Die Saison begann für den Wintertourismus sehr vielversprechend. Laut der Kärnten Werbung gab es im November ein Plus von drei Prozent bei den Nächtigungen. Wie sich der Jänner weiter entwickeln wird, ist aber vom Schnee abhängig. Kärntens Liftbetreiber verweisen darauf, dass 90 Prozent der Skipisten beschneit sind und es hervorragende Pistenverhältnisse gebe. Knapp acht Millionen Euro würden die Stromkosten für die Erzeugung des Kunstschnees ausmachen, sagt der stellvertretende Sprecher der Liftbetriebe, Wolfgang Löscher. Keines der Skigebiete würde - seinen Aufzeichnungen zufolge - positiv zu führen sein. Bilanzmäßig seien keine Gewinne zu erzielen.

Dass abseits der Pisten keine winterliche Atmosphäre herrscht, bekommen die Skigebiete trotz der guten Pisten zu spüren. Vielfach blieben die Gäste in den Ferien aus, sagte Löscher. Die Nachfrage zu Weihnachten hätte besser sein können. Laut Prognosen solle Mitte, Ende Jänner auch in Kärnten Schnee kommen.

Region Katschberg zufrieden

In den Regionen ist die Buchungslage derzeit noch zufriedenstellend. Ausnahmen beim Naturschnee sind nur Heiligenblut, der Mölltaler Gletscher und der Katschberg, dort ist man mit dem bisherigen Ergebnis sehr zufrieden. Stefan Brandlehner, Geschäftsführer der Tourismusregion, sagte, die Optik stimme. Von Anfang Dezember an habe man Skifahren können, daher habe man bei den Buchungen nicht viel gemerkt. Nur die Weihnachtsfeiertage seien mit Wochenende heuer schlecht gelegen. Eine endgültige Bilanz für Gesamtkärnten soll nach Ostern, Mitte April, präsentiert werden.

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