Bauern betreiben Biomassewerk in Gmünd

Die Stadt Gmünd ist eine Klima- und Energiemodellregion. 23 Bauern betreiben dort seit 22 Jahren ein bäuerliches Biomassekraftwerk und beliefern mit der gewonnenen Energie rund 400 Haushalte.

Der Land- und Forstwirt und heutige Präsident der Kärntner Landwirtschaftskammer, Johann Mößler, nahm das bäuerliche Biomassekraftwerk 1994 in Betrieb. Damals war er noch Lehrer und hatte die Vision, erneuerbare Energie in seiner Heimatregion zu etablieren.

Rückblickend, sagt Mößler, sei die Entscheidung für diese Energieform „goldrichtig“ gewesen und sei auch zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. „Damals war es für uns nicht einfach, da es eines der ersten Projekte dieser Art war. Wir wollten es als bäuerliche Genossenschaft in der Hand haben, die Produktion von Energie für unsere Kunden in Gmünd sicherzustellen.“

Biomasse Gmünd

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Bäuerliches Biomassewerk Gmünd

Bis heute wurden rund 3,2 Millionen Euro in die Errichtung und den Ausbau des Fernwärmenetzes investiert. Die Hälfte stammt aus EU-Fördergeldern, die andere Hälfte aus dem Eigenkapital der eigens gegründeten bäuerlichen Genossenschaft mit 23 Mitgliedern.

Genossenschafter und Bauern beliefern Werk

Gründungsmitglied Rudolf Neuschitzer bewirtschaftet in Brochendorf bei Gmünd rund 100 Hektar Wald. 150 Festmeter Holz, vor allem aus der Durchforstung, liefert er pro Jahr als hochwertigen Energieträger. Auf diese Weise wurde für die Genossenschafter ein neuer Absatzmarkt erschlossen, auf dem sie bessere Preise erzielen. Bei einem Brennstoffbedarf von 9.000 Schüttraummeter werden derzeit zwei Drittel durch die Genossenschafter aufgebracht. Den Rest liefern Bauern aus der Region.

Traktor Wald

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Weiterer Ausbau geplant

Derzeit sind rund 400 Haushalte an das bäuerliche Fernwärmenetz inklusive der Warmwasseraufbereitung angeschlossen. Das ergibt eine CO2-Einsparung von jährlich 1.500 Tonnen. Damit trägt die Biowärme Gmünd erheblich zum Klimaschutz bei und soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.

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