Vorträge: Stammzellen aus der Nabelschnur

Am Markt gibt es zahlreiche private Firmen, die Konservierung und Einlagerung von Nabelschnurblut übernehmen. Es gibt sowohl Befürworter als auch Kritiker dieser Methode. Ende Jänner finden in Kärnten Info-Abende für Interessierte statt.

Die Stammzellenforschung beschäftigt sich als vergleichsweise junge Wissenschaft mit dem Einsatz von Stammzellen zur Heilung bestimmter Krankheiten. Amerika ist Vorreiter, aber auch in einigen Ländern Europas ist das Konservieren der Stammzellen aus der Nabelschnur üblich. Es gibt öffentliche und private Nabelschnurblutbanken, die Forschung steckt allerdings noch in den Kinderschuhen.

Mit Blutabnahme vergleichbar

Michael Feuchtmüller ist medizinischer Berater bei einer privaten Firma in Österreich. Er sagt, sobald das Kind nach der Geburt abgenabelt ist, können die Stammzellen aus der Nabelschnur entnommen werden. Dies laufe für Mutter und Kind schmerzfrei ab: „Grundsätzlich ist die Abnahme wie eine normale Blutabnahme, nur nimmt man nicht das Blut zum Beispiel aus dem Arm ab, sondern eben aus den Gefäßen der Nabelschnur. Da ist die Natur sehr variabel. Es gibt kurze, lange Nabelschnüre, dicke und dünne Nabelschnüre und dementsprechend unterschiedlich ist das Volumen des Blutes, das wir abnehmen können. Auch die Konzentration der Stammzellen ist unterschiedlich.“

Bei unterschiedlichen Erkrankungen anwendbar

Im Labor werden die Stammzellen in flüssigem Stickstoff bei Minus 196 Grad konserviert. „Ablaufdatum“ haben sie - laut dem derzeitigen Forschungsstand - keines, sagt Feuchtmüller. Sie könnten also im Prinzip jederzeit wieder verwendet werden, um den Körper bei der Bekämpfung von unterschiedlichen Erkrankungen zu unterstütze - zum Beispiel bei Blutbildungsstörungen, Autoimmunerkrankungen, Leukämie, Diabetes und Multipler Sklerose, aber auch bei entzündlichen Erkrankungen wie Morbus Crohn.

Die Entnahme des Stammzellenblutes kostet 1.000 Euro aufwärts plus der jährlichen Lagerungskosten. Kritiker sagen, dass die Wissenschaft noch am Anfang stehe. Ob die Einlagerung von Nabelschnurblut also eine sinnvolle Investition ist oder nicht, hängt vor allem von der gesundheitlichen Situation der gesamten Familie ab und auch davon, inwieweit die Forschung auf diesem Gebiet Fortschitte macht.

Informationsabend in Spittal an der Drau

Ein Informationsabend für werdende Eltern und an dieser Methode Interessierten findet am Mittwoch, 25. Jänner 18.00 Uhr in Spittal an der Drau und am Donnerstag, 26. Jänner 18.00 Uhr in Pörtschach statt. Der Eintritt ist frei. Um telefonische Anmeldung unter 0080003400000 wird gebeten. Der genaue Veranstaltungsort wird bei der Anmeldung bekanntgegeben.