Freizeitunfälle: Rekord bei Rettungsflügen

Die Zahl der Freizeitunfälle steigt in Kärnten. Drei- bis viermal am Tag hob der Notarzthubschrauber Christophorus 11 im abgelaufenen Jahr ab. Insgesamt gab es 1.359 Einsätze, um 147 mehr als im Jahr davor.

Die Zunahme im abgelaufenen Jahr führt Stützpunktleiter Michael Umschaden auf mehr Verkehrsunfälle, mehr medizinische Notfälle und mehr Freizeitunfälle zurück. Außerdem habe das schöne Wetter im Herbst die Wandersaison verlängert. Österreichweit war die Christophorus-Crew 17.814 Mal im Einsatz, im Schnitt 49 Mal am Tag. 47,3 Prozent der Einsätze wurden bundesweit wegen medizinischen Notfällen, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, geflogen. 13,8 Prozent der Einsätze galten Unfällen, die sich bei der Arbeit, in der Freizeit oder im häuslichen Umfeld ereignet haben, 12,1 Sport- und Freizeitunfällen im alpinen Bereich.

Die Flugrettung in Kärnten konnte mittlerweile mit Hilfe des Landes finanziell abgesichert werden. Seit der Bund aus der Finanzierungsvereinbarung ausgestiegen war, wurde eine Lösung gesucht. ARA-Flugrettung und der ÖAMTC taten sich als Bietergemeinschaft zusammen und erhielten bei einer Ausschreibung den Zuschlag - mehr dazu in 2.600 Einsätze für Flugrettung. Das Land deckt mit 1,4 Mio. Euro pro Jahr bis 2020 die Kosten ab.

Gefährlichster Einsatz in der Koschuta

Zum wohl schwierigsten Einsatz des letzten Jahres kam es im August in der Koschuta. Ein Bergsteiger war in 1.700 Metern Höhe aus einem Klettersteig abgestürzt, er hing schwerverletzt kopfüber im Seil. An einem 130 Meter langen Seil hängend konnte Flugretter Josef Ehgartner den Mann bergen – mehr dazu in Kletterer blieb kopfüber in Seil hängen.

Christophorus11 Koschuta Bergung Kletterer

Christophorus11

Der Flugretter hing an einem 130 Meter langen Seil

Auch für Pilot Umschaden war es ein sehr schwieriger Einsatz. Er flog den Hubschrauber nur zwei bis drei Meter von der Felswand entfernt, es bestand die Gefahr, dass Steine oder Felsbrocken den Hubschrauber treffen oder die Rotorblätter den Fels streifen. Auch durch die Pendelbewegung des langen Seils kein leichtes Unterfangen, sagt Umschaden: „Das war Millimeterarbeit.“

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