„GoPro“ überführt Fahrerflüchtigen

Mittels „GoPro“-Helmkamera ist am Freitag ein polnischer Skifahrer am Mölltaler Gletscher der Fahrerflucht überführt worden. Die Alpine Einsatzgruppe und Bergbahnmitarbeiter konnten den Mann unter 3.000 Skifahrern ausforschen.

Kurz nach 11.00 Uhr kam es auf einer der rot gekennzeichneten Pisten am Mölltaler Gletscher zum Unfall: Eine 43-jährige Skifahrerin wurde von hinten umgefahren, die verletzte Frau ließ der Unbekannte einfach liegen. Hier kam allerdings „Kommissar Zufall“ ins Spiel: Die Helmkamera der Tochter der Frau zeichnete den ganzen Unfall auf. Die beiden Frauen brachten die Filmsequenz zur Polizei, diese konnte ein Bild des Verdächtigen aus dem Film-Material der „GoPro“ sichern.

Auffällige Skibekleidung stach hervor

Unter den etwa 3.000 Skifahrern, die an diesem Tag am Mölltaler Gletscher unterwegs waren, stach die auffällige Skibekleidung des Fahrerflüchtigen hervor. „Der Mann trug eine extrem auffällige Hose, sie war orange, außerdem trug er einen orangen Helm und eine blaue Hose“, sagte Martin Sprenger von der Polizeiinspektion Obervellach.

Mann war vor der Polizei geständig

Die Mitarbeiter der Bergbahnen erkannten den Fahrerflüchtigen anhand der Aufnahmen wieder. Es handelte sich um einen 30 Jahre alten Polen. Der Mann konnte bei der Talstation der Gletscherbahn angehalten werden. Bei der Einvernahme zum Vorfall zeigte sich der 30-Jährige geständig. Martin Sprenger von der Polizei lobte die Zusammenarbeit und freute sich über den Fahndungserfolg: „Es ist schön, dass es so funktioniert hat.“

Jeder zweite Wintersportler flüchtet nach Unfall

Laut Alpinpolizei flüchtet beinahe jeder zweite Wintersportler nach einem Unfall auf der Skipiste. Rechtlich gesehen ist jeder dazu verpflichtet, nach einem Skiunfall die Unfallstelle abzusichern und Erste Hilfe zu leisten. Wer einen Verletzten wissentlich im Stich lässt, dem droht eine Freiheitsstrafe in der Höhe von bis zu zwei Jahren.